Auf 1100 Kilometer Bundesstraßen wird ab dem 1. Juli eine Lkw-Maut gelten. Zu den betroffenen Straßenabschnitten gehört auch die B52 bei Trier-Ehrang: Das kurze Stück von der A64 runter zur Ehranger Brücke steht auf der Liste, die das Bundesverkehrsministerium am Dienstag veröffentlicht hat. Die Mauterhebung übernimmt die Firma Toll Collect GmbH. Kontrollieren wird das Bundesamt für Güterverkehr (BAG).

Auf Anfrage des TV erläutert ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, dass es auf der B52 keine fest installierten Kontrollbrücken geben wird, wie sie von den Bundesautobahnen bekannt sind. Das BAG setzt stattdessen portable Geräte ein, die in ein Dienstauto passen und auf geeigneten Brücken über den mautpflichtigen Strecken zum Einsatz kommen. "Die Kontrolleinheit unterstützt flexible und bedarfsgerechte Einsätze des Straßenkontrolldienstes Maut und trägt so zur Effektivitätssteigerung der Mautkontrolle bei", teilt das Bundesverkehrsministerium mit.

Fahrer, die keine oder eine falsche Mautgebühr entrichten, begehen eine Ordnungswidrigkeit. Ein Bußgeld wird bei Verstößen schon ab dem 1. Juli fällig. Ab Oktober wird die Maut außerdem auch für kleinere Lkw mit einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen gelten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt rechnet mit Mehreinnahmen von 380 Millionen Euro pro Jahr.

2016 wird außerdem die sogenannte Infrastrukturabgabe eingeführt. Die Vignettenpreise richten sich nach der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge. Maximal wird der Preis bei 130 Euro liegen. Hier erwartet Dobrindt zusätzliche Einnahmen in Höhe von 500 Millionen Euro pro Jahr.

Die Lkw-Maut wird seit Januar 2005 auf den rund 12800 Kilometern Bundesautobahnen und seit August 2012 zusätzlich auf rund 1200 Kilometern autobahnähnlichen Bundesstraßen erhoben. Die Mautpflicht besteht derzeit für Lkw ab einemzulässigen Gesamtgewicht von 12 Tonnen. Die Einnahmen aus der Lkw-Maut lagen 2013 bei rund 4,4 Milliarden Euro.