Zwei Ordner voller Anregungen: Änderungswünsche für Windkraftpläne in Trier-Land - Schweicher diskutieren Ende Juni

Trier · Zwei dicke Aktenordner. Über die müssen sich erst Fachleute und anschließend die Mitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land Gedanken machen. Denn die Ordner enthalten Einwände und Anregungen zu den Windkraftplänen in der Verbandsgemeinde.

Natürlich gibt es Flächen, auf denen nach Ansicht der Mitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land künftig Windräder gebaut werden können. Neben einem großen Gebiet bei Franzenheim (230 Hektar) sind das die Gebiete bei Igel-Liersberg (68 Hektar), Trierweiler (53 Hektar), Ralingen (159 Hektar), Kordel (27 Hektar), Zemmer (63 Hektar) und bei Welschbillig (20 und 76 Hektar). Wie viele Räder dort gebaut werden oder ob die geplanten Areale auch wirklich ausgewiesen werden können, steht auf einem anderen Blatt.
Ehe der Verbandsgemeinderat Trier-Land die Fortschreibung des Flächennutzungsplans und damit neuen Raum für Rotoren beschließen kann, müssen noch einige Verfahrensschritte absolviert werden.
Johanna Fox, Sprecherin der VG-Verwaltung, sagt: "Vermutlich wird sich der Rat noch vor der Sommerpause mit den Stellungnahmen von Bürgern und Behörden auseinandersetzen. Dazu wird jeweils eine Beschlussempfehlung vorbereitet".
Einen Monat lang konnte sich jeder Bürger zu den Plänen äußern. Dieses Recht sagt jedoch noch nichts über die Qualität der Beiträge aus. Beispiel: Falls ein Bürger eine Population von Feldhamstern in einem möglichen Windkraftgebiet entdeckt hat, kann dies ein wichtiger Hinweis sein für die weiteren Planungen. Denn das Vorkommen geschützter Tiere kann das Ende der Windkraftpläne bedeuten. Anders liegt es jedoch bei Einwänden gegen den Plan, bei denen der Windkraft fehlende Wirtschaftlichkeit bescheinigt wird oder die ein allgemeines Unbehagen gegen die Rotoren zum Inhalt haben. Dabei handelt es sich eher um Meinungsäußerungen.
Wie viele sich und auf welche Weise gemeldet haben, kann Sprecherin Johanna Fox nicht sagen. Sie spricht von zwei großen Ordnern, die innerhalb der Auslegungsfrist zusammengekommen sind. Die Stellungnahmen reichen laut Fox vom Artenschutz über den Immissionsschutz bis zur Umweltverträglichkeit.
Es ist davon auszugehen, dass es an mindestens drei geplanten Flächen Kritik gibt. Gegen die Areale bei Zemmer und Trierweiler hat es Unterschriftenaktionen gegeben. Gerade in Hockweiler gibt es Widerstand gegen die Fläche auf Franzenheimer Gemarkung, die unweit der Pellinger liegt (der TV berichtete) und in der Nähe eines möglichen Baugebiets bei Trier-Mariahof.
Wenn sich der VG-Rat bei einer seiner kommenden Sitzungen mit den Anregungen befasst hat, steht die nächste Runde an. Das um Anregungen ergänzte Planwerk wird dann erneut zur Diskussion gestellt. Dabei haben die Träger öffentlicher Belange (Behörden, Gemeinden) erneut die Möglichkeit, sich zu äußern.
Etwas anders als in Trier-Land ist die Lage in der VG Schweich. Für Dienstag, 23. Juni, 18 Uhr, ist eine Verbandsgemeinderatssitzung im Bürgerzentrum geplant, bei der es um die Fortschreibung des Flächennutzungsplans geht. Es werden die Ergebnisse der Offenlegung präsentiert und Abwägungsvorschläge gemacht. Zudem wird darüber abgestimmt, ob es noch eine zweite Offenlegung geben soll. In der VG Ruwer läuft diese Offenlegung bereits. Sobald dieser Verfahrensschritt abgeschlossen ist, kann der VG-Rat die Verabschiedung der Pläne ins Auge fassen.

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