Auf in den Mai! - Erinnerungen an den berühmten "Tag der Arbeit"

Autofahren, Freizeit, Essen und Trinken - das sind Themen, die diesen Platz meistens besetzen. Da ist es doch wunderbar, wenn man zum 1. Mai mit seiner Kolumne an der Reihe ist: kaum eine Chance, den allgemeinen Trend zu verpassen.

Während Sie beim Frühstück über Ihr heutiges Ausflugsziel diskutieren, vielleicht schon die Brötchen für die Rast schmieren, den Schwenker einpacken und die Getränke kühl legen, möchte ich Sie doch kurz an den "Tag der Arbeit" erinnern. Fast 100 Jahre lang war der 1. Mai weniger ein Feiertag als vielmehr ein Tag des Kampfes und des Kräftemessens. In Australien gab es 1856 die ersten Massendemonstrationen, bei denen Arbeiter den Achtstundentag forderten. Auch in den USA gingen die Arbeiter dafür 1886 auf die Straße, und am 1. Mai 1890 wurde der "Kampf- und Protesttag" erstmals auf der ganzen Welt mit Massen-Streiks und -Demos begangen. In all den Jahren bis 1946 kam es auch in Deutschland dabei regelmäßig zu handfesten Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Ordnungskräften - häufig mit vielen Toten. Noch immer ist für die Gewerkschaften deshalb der 1. Mai im Jahr "heilig". Freilich sind die Auseinandersetzungen zahmer geworden, außer Verbalattacken ist nichts zu befürchten. Und wenn es heute noch zu Krawallen kommt, dann gehen die von linken oder rechten Chaoten aus. Die meisten Deutschen werden aber den "Maifeiertag" heute bei schönstem Sonnenschein mit einem Ausflug genießen. Viel Spaß dabei. 2008 gibt es dann sogar einen ganz selten "Doppelfeiertag". "Christi Himmelfahrt" fällt auf den 1. Mai. Mehr Gründe zum Feiern, aber einen freien Tag weniger.

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