Bürger zweiter Klasse

Zum Artikel "Kordeler Hochwasserschutz" (TV, 10. Juli):

In diesem Artikel gibt es eine kleine Zeile mit viel Brisanz: Der Ausbau der Straße Brunnenweg soll demnächst beginnen! Hier soll eine Straße von 320 Metern Länge ausgebaut werden. Nur drei Anlieger haben den Nutzen und dabei die geringsten Kosten. Zitat: "Ich möchte die Straße so schnell wie möglich, denn wo jetzt nur mein Garten ist, habe ich dann Bauland!" Ich gönne diesem Nachbarn sein Bauland, bin aber nicht bereit, es zu finanzieren. Alle anderen, die schon an der Vorderseite an einer vielbefahrenen Hauptstraße liegen, hätten dann hinter dem Haus in unmittelbarer Nähe weiteren Autoverkehr, wo bisher hauptsächlich Kinder und Spaziergänger waren. Zudem liegen die Hauptkosten des Ausbaus auf unseren Schultern ohne jeglichen Nutzen.

Unser Bürgermeister hat sich das Wohl seiner Bürger auf die Fahne geschrieben. Sein Kommentar zu unseren Widersprüchen war: "Es steht so im Gesetz." Und wir könnten ja in Raten zahlen und gegebenenfalls Wohngeld beantragen. Es gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten, die Kosten gerechter zu verteilen, doch daran scheint in den Planungsgremien niemand Interesse zu haben. Wir fühlen uns überfahren und als Bürger zweiter Klasse.

Ursula Stattrop, Christel Werwie, Jutta Schneider, Hanni Baer, alle Kordel

umwelt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort