Bammel vor dem Rummel

In jungen Jahren war der Sommer für mich nicht nur die Zeit der großen Ferien, sondern auch der großen Volksfeste. Fast an jedem Wochenende ist was los - ob in Konz und Umgebung, und natürlich auch in Trier.

Ständig waren wir auf Tournee und hatten Spaß. Doch die Rolle der Rummel-Reisenden haben inzwischen meine Jungs übernommen - das ist einerseits normal, andererseits macht mir das Sorgen. Neulich kam unser Jüngster ziemlich "angeschlagen" vom Trierer Stadtfest heim, und das kann man wörtlich nehmen: blaues Auge außen und erhebliche "Füllung" innen. Was hat der Martin getobt.Ehrlich gesagt, mag ich's nicht mehr gern, wenn die mit ihren Cliquen auf die Volksfeste gehen. Das Palaver ist schon programmiert. Und der Martin und ich meiden die Feste inzwischen ganz. Weil wir keine Lust mehr haben, nach 22 Uhr durch ein Meer von Flaschenscherben zu waten und uns dabei noch von Halbwüchsigen anpöbeln zu lassen. Das Problem, das sagen alle, sind die minderjährigen "Selbstversorger", für die ein 18-jähriger Kumpel den Einkauf übernimmt - vom Mixery bis zu den scharfen Sachen. Und dann ab und rein damit.Was kann man tun? Die Polizei kann nicht an allen Ecken stehen und kommt erst dann, wenn es schon "gekracht" hat. Und zivile Sicherheitsdienste kosten so einiges und müssten von den Veranstaltern bezahlt werden. Die wiederum klagen nicht zuletzt wegen der "Selbstversorger" über sinkende Einnahmen. Beim Zurlaubener Fest denken sie inzwischen schon über Einlasskontrollen nach. Eine Lösung? Naja, die Randale würde dann eben vor dem Festgelände abgehen.Mein Ältester will übrigens zum ersten Mal seit zig-Jahren auf das Zurlaubener Feuerwerk verzichten. Er und seine Freunde haben "keinen Bock" mehr. Veranstalter, lasst euch etwas einfallen, sonst steht ihr eines Tages mit eurer Problemkundschaft allein auf dem vermüllten Platz.

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