Bravo, Celina und Anke!

Zum Artikel "Lasst uns die Orchideen-Wiese" (TV vom 17. Oktober) erreichte uns diese Leser-Zuschrift:

Bravo, Celina und Anke! Bravo auch Friedhelm Knopp für den zutreffenden Kommentar! Das Anliegen der beiden Mädchen ist nicht aus romantischen Gefühlen erwachsen, nicht nur dem Lokal-"Ambiente" zugetan, es ist weit mehr, nämlich im hohen Maß politisch, umweltpolitisch relevant. Verkürzt könnte man sagen: Orchidee gegen Zement bzw. Profit.

Ohne den beiden engagierten jungen Olkerinnen den Mut nehmen zu wollen:

Ich möchte keine Wette zugunsten der Orchideen eingehen. Dies um so weniger, als zu vermuten ist, dass nicht nur die Firma Lava-Stolz aus dem Projekt Gewinn ziehen wird. Die infrage kommende Fläche ist ja auch jetzt schon Privateigentum, und welcher Eigentümer würde sich die Chance auf einen guten Verkauf entgehen lassen? Hier ist der Mensch menschlich-allzu menschlich.

Die ausgedehnte Hochfläche bietet neben den jetzt für manche guten Verkaufsmöglichkeiten und den schützenswerten Pflanzen allerdings auch andere Vorteile für die Mitwelt: sie ist Nutzfläche für landwirtschaftliche Produkte, bietet einen herrlichen Ausblick in die Landschaft, und abgesehen von dem unterschwellig herüberdringenden Lärm der "Bitburger" ist es dort still, besonders in Richtung Sauertal. Mit diesen Vorteilen und Reizen für die Allgemeinheit könnte es bald vorbei sein. Aus einem locus amoenus - einem lieblichen Ort - könnte ein locus terribilis - ein öder, wüster, schrecklicher Ort - werden. Es geht also um das Verhältnis von lebenswerter, menschengemäßer Umwelt und ökonomisch-rationalen Interessen. Ich kann mich dem neulich geäußerten Slogan der CDU nur anschließen: "Wir wollen unseren Enkeln eine Welt bewahren, die auch morgen lebenswert ist". "Lebenswert" heißt für meine Frau und mich: eine möglichst von Lärm-, Emissions- und Licht-"Verschmutzung" freie Umgebung. Denn nur auf diese Weise ist es - so scheint es uns - möglich, die zunehmend Nerven und Psyche belastende Arbeitswelt zu kompensieren, und das fast zum Nulltarif.

Wem hingegen nützt im Endeffekt ein Megasteinbruch? Für wen "lohnt" er sich unter dem Strich? Ach ja, und wie war das doch gleich mit der Klimakatastrophe?

Michael Wilmes, Ralingen-Wintersdorf

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