Etwa 30 Zentimeter hoch waren sie, dunkelgrün mit weißem Flitter und winzigen Elektrokerzen. Aus der Ferne wirkten die Gebilde wie harmloser Kitschdekor, doch beim Nähertreten rissen sie plötzlich ihr bis dahin verborgenes Maul auf und bläzten lautstark einen amerikanischen Weihnachtsevergreen.

Ich fand die Dinger scheußlich, doch nun suchte ich so eins für unser Fenster neben dem Eingang. Wollte damit unsere Nachbarn von gegenüber schocken, die voll auf "American X-Mas" abfahren und ihr Haus jedes Jahr ein Stück mehr in einen Lichterband-Ständer verwandeln "Furchtbar heimelig" finden sie diesen Kilowatt-Kult aus Übersee. Ich finde ihn nervig, und Energieverschwendung ist es obendrein. Da helfen auch die selbst gebastelten Schulbasar-Sterne aus Stroh und Buntpapier in den Fenstern des "heimeligen Lichterpalastes" nichts.

Leider ist mein Versuch, dem einen singenden Weihnachtsbaum entgegenzusetzen, wohl endgültig gescheitert. Die Dinger aus japanischer Produktion für US-Weihnachtsträume sind vom Markt. Und alles, was sich in den Geschäften an beweglichem und/oder tönendem Nachfolgekitsch findet, ist entweder zu klein für meine Zwecke oder schlicht zu "harmlos".

Hoffentlich fällt denen in Fernost bald mal wieder etwas Angemessenes für ihre US-Kunden ein…