Falsche Strategie

Wenn der Schmerz über einen persönlichen Schicksalsschlag eine Allianz eingeht mit der Wut über diejenigen, die man als Verursacher dafür ausmacht, ist das psychischer Stress, wie er größer kaum sein kann.

So sehr die emotionale Betroffenheit des Vaters auch nachvollziehbar ist, kann die Verkehrssituation nur bei einer rationalen Betrachtung fair beurteilt werden. Hier fehlt aber mit dem Gutachten zum Unfallhergang noch ein wichtiges Puzzle-Stück. Fest steht, dass die Baustelle korrekt eingerichtet wurde und mit der Überquerungshilfe und der Fußgängerunterführung etwas für die Sicherheit der Bewohner von Neuhaus getan wird. Also alles in Butter? Mitnichten! Neuhaus - und auch Hohensonne - würden nur dann dauerhaft verkehrssicher, wenn sie eine Ortsumgehung bekämen. Doch dieser Zug ist abgefahren. Die dritten Spuren ziehen nur noch mehr Verkehr nach sich und machen die B 51 erst Recht zur Rennstrecke. Es wäre unredlich, dem LSV oder der Polizei die Schuld am Unfall der 17-Jährigen zu geben. Nur: Eine andere politische Strategie beim B-51-Ausbau hätte viel Ungemach ersparen können. a.follmann@volksfreund.de

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