Herbst mit Nebenwirkungen

Die Blätter fallen im Wind, und die Nachttemperaturen sinken immer näher an die Null-Grad-Marke. Höchste Zeit, sich seine Herbstdepression zu nehmen. Wer heute etwas auf sich hält, der leidet im Rhythmus der Jahreszeiten unter den entsprechenden Symptomen: Im Herbst ist Depression mit Niedergeschlagenheit und Unlust auf alles angesagt.

Als Steigerungsform folgt dann die Winterdepression, die die Befallenen am liebsten mit einem tiefen Winterschlaf überbrücken würden. Doch Frühjahr und Frühling bringen den Ärmsten wieder keine Erleichterung - nun drohen Allergien aller Art, fliegende Pollen und Niesanfälle. Hatschi! Im Sommer und Hochsommer folgen Hustenreiz und Erstickungsgefühle nach dem ängstlichen Blick auf die täglichen Ozonhinweise, hinzu kommen ab Temperaturen über 30 Grad Fäulnis und Verderben aus dampfenden Gewässern und die Strahlengefahr aus dem All dank des Ozonlochs. Da hilft nur dann nur der Blick voraus auf den erfrischenden Herbst - aber leider - siehe oben - hat der ja auch wieder Risiken und Nebenwirkungen. Ehrlich gesagt, ich merke von alledem nichts. Und wenn ich wegen meiner Graspollenalergie doch mal niesen muss, dann weiß ich, dass wir Ende Mai haben. Bin vermutlich ein veraltetes Modell. Ich nehme die Jahreszeiten, wie sie kommen, und freue mich am ständigen Wechsel. Am Äquator mit garantiert schwühl-heißem Ganzjahres-Hochsommer würde ich eingehen wie ein Alpenveilchen in der Sahara.

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