Ich hau' aber drauf!

Dieser Tage geschah es auf der Terrasse eines Ausflugslokals hoch über Trier: Kaum standen der bestellte Apfelkuchen und die Schorle vor mir, als sich zwei Wespen im Sturzflug auf die Beute stürzten.Ich mache mit solchen Brummern, ob stechfreudig oder nur lästig, gleich kurzen Prozess: Kaum saß einer der gestreiften Plagegeister neben dem Teller auf dem Tisch, klappte schon ein Bierdeckel über ihn.

Klatsch! Pratsch! Und Ruhe. Zwei Minuten später hatte auch das zweite Exemplar ausgebrummt.

Doch dann erhob sich Protest vom Nachbartisch. "Man kann die Tiere auch ignorieren. Auch die haben ihre Berechtigung in der Natur. Aber das ist eben die Lust am Töten", wetterte das Paar mittleren Alters vom Nachbartisch. Ich wollte die beiden noch fragen, ob sie einen Aufkleber "Ich bremse auch für Delfine!" am Fahrrad hätten, verzichtete aber auf eine weitere Eskalation. Außerdem fühlte ich mich durch die Attacke etwas geehrt - so auf einer Linie mit dem Fliegenmörder Obama im Weißen Haus.

Und die Berechtigung der Wespen in der Natur? Auf meinem Apfelkuchen sind sie jedenfalls gefährliches Ungeziefer ohne Berechtigung.

Gleiches gilt auch für alle anderen surrenden Hautflügler in Haus und Garten. Nein, die werden weder von mir noch von Martin einfach so ignoriert. Sondern es gilt die Methode "Klatsch!". Nützliches Getier wie etwa Bienen, Hummeln und Spinnen natürlich ausgeschlossen.

Martin und ich vergreifen uns - wenn erforderlich - sogar an Kleinsäugern. Wie vor zwei Jahren bei der Mäusefamilie in unserem Keller. Nein, wir kauften keine Lebendfallen und fuhren die lieben Tierchen nach Gefangennnahme in die freie Natur hinaus, sondern bauten "echte" Mausefallen mit Schlagbügel auf. Und die wirkten! Man kann den "Tierschutz" auch ins Irrationale umkehren.

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