Ich kauf‘ aber nix!

Kennen Sie das: Ein Gerät aus dem Haushalt fängt plötzlich an, herumzuzicken und müsste - da es schließlich gebraucht wird - dringend repariert werden. Natürlich ist das Ding noch nicht so alt, eine Reparatur würde sich noch lohnen.

Doch wer dann die Nummer des Kundendienstes anwählt oder mit der kranken Technik bei der Reparaturannahme vorfährt, der ahnt, dass es nun zu einem zähen Ringen kommen kann, denn viele Firmen wollen gar nicht reparieren, sondern gleich ein neues Gerät an den Mann oder die Frau bringen. Mein Martin übernimmt meist diese Einsätze - mit eher mäßigem Erfolg. Aber auch wenn wir es mal gemeinsam mit den Verkaufs-Genies aufnehmen, ist die Niederlage fast programmiert. Wie jüngst die Sache mit dem defekten Staubsauger-Bürstenkopf. "Sie brauchen nicht herkommen, ich schicke jemanden vorbei", sagte die nette Service-Dame am Telefon. Doch es erschien kein Monteur, sondern ein junger Mann in Anzug und Schlips und mit Musterkoffer. "Mit uns ziehst d u die Nummer nicht durch", dachte ich noch. Aber nach einer Stunde heftigen Grabenkampfes zwischen den Wohnzimmermöbeln war der Kaufvertrag für einen neuen Sauger unterschrieben. Oder unser Ältester neulich mit dem kaputten DVD-Rekorder: Er marschiert mit dem Ding zum Elektromarkt wo es herstammt und kommt eine Stunde später mit dem neuesten Modell zurück - "den alten haben die kostenlos zurückgenommen". Und eine Bestellung für eine neue Digitalkamera - "hochmodern und supergünstig" - wurde ihm auch noch aufgedrückt. Den Vogel hat aber letztes Jahr der Martin abgeschossen: Bringt das sechs Jahre alte Auto wegen einer rutschenden Kupplung zur Werkstatt und kommt mit der Bestellung für einen Neuwagen zurück. "Sondermodell mit großer Extra-Ausstattung! Einmalige Gelegenheit und kommt so nie wieder, haben die gesagt". Leute, sind wir nur besonders hoffnungslose Konsum-Idioten, oder geht's anderen ähnlich?

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