Jugendräume sind ein Spiegel der Gesellschaft

In vielen Gemeinden in der Verbandsgemeinde Schweich sind in den vergangenen Jahren offene Jugendräume entstanden. Dirk Marmann, seit zehn Jahren Jugendpfleger in der VG, erläutert im TV die Besonderheiten dieser von Jugendlichen organisierten Treffpunkte.

Schweich. (kat) Dirk Marmann ist seit zehn Jahren Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich und seit 2005 Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft (AG) Jugendpflege im Landkreis Trier-Saarburg. Mit unserer Mitarbeiterin Katja Bernardy sprach er über die Jugendarbeit an der Mosel und was einen Jugendtreff im Jahr 2009 kennzeichnet.

Herr Marmann, keiner kennt die Jugendtreffs in der VG Schweich besser als Sie. Wie hat sich die offene Jugendarbeit in diesem Jahr in der Kommune entwickelt?

Dirk Marmann: Das Interesse an offener Kinder- und Jugendarbeit ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In fast allen Gemeinden wurden offene Jugendräume eingerichtet. Viele der bestehenden Jugendgruppen waren 2009 sehr aktiv,und neue Gruppen wurden gegründet.

Wie wichtig ist das Engagement der Kommunen für die Jugend?

Marmann: Sehr wichtig. Und es wird zukünftig noch an Bedeutung gewinnen. Der demografische Wandel wird die Dörfer in den kommenden Jahren verändern. Die Jugendlichen müssen sich in ihrer Heimatgemeinde wohlfühlen, damit sie dort eine Perspektive entwickeln können, um auch zukünftig ihre Gemeinde als Heimatgemeinde begreifen zu können - und zu wollen.

Auch Vereine leisten eine wertvolle Jugendarbeit. Reicht dies nicht aus?

Marmann: Die Angebote der Vereine sind eine sehr wichtige Stütze im System der Kinder- und Jugendarbeit. Viele Jugendliche brauchen aber neben den meist von Erwachsenen vorgegeben Inhalten und neben Schule und Ausbildung offene Angebote, die sie selbst organisieren können. Die Angebote ergänzen sich.

Was kennzeichnet den typischen Jugendtreff in der VG Schweich?

Marmann: Jugendräume sind ein Spiegel der Gesellschaft: Sie leben von der Unterschiedlichkeit der dort tätigen Charaktere und der Vielfalt der Interessen und Angebote. Den typischen Jugendtreff gibt es nicht. Eines ist aber fast allen Treffs gemeinsam: Sie leben von motivierten und engagierten Einzelpersonen, die bereit sind, die Verantwortung für eine gute Jugendarbeit in ihrer Gemeinde zu übernehmen.

Einige Jugendgruppen nehmen mittlerweile sehr aktiv am Dorfgeschehen teil, organisieren Kirmeskonzerte oder Spielaktionen für Kinder. Was bewegt Jugendgruppen, sich am Dorfgeschehen zu beteiligen?

Marmann: Jugendliche sind bereit, am Dorfgeschehen aktiv mitzuarbeiten, wenn sie merken, dass ihr Einsatz respektiert und wertgeschätzt wird. Dass die Gemeinde ein offenes Ohr für ihre Belange hat und sie ernst genommen werden. Es ist genauso wie bei jedem Erwachsenen! Extra Die AG Jugendpflege vernetzt Personen und Institutionen, die in der Kinder-und Jugendarbeit im Landkreis Trier-Saarburg hauptamtlich tätig sind, um deren Arbeit zu qualifizieren und weiterzuentwickeln. Hauptziel ist die Weiterentwicklung einer funktionierenden Infrastruktur der außerschulischen Kinder-und Jugendarbeit im Kreis nach den Vorgaben des Kinder-und Jugendhilfegesetzes. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zum Gedanken-und Erfahrungsaustausch. (kat)

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