Kurzsichtiges Verhalten

Die Post steht auf der Leitung" hieß es in einer Fachzeitschrift von 1966. Damals durfte eine Staatsbehörde namens "Bundespost" als alleiniger Monopolist die Telefonstrippen ziehen. Doch telefonier- und zahlungswillige Kunden mussten meist ein Jahr und länger auf ihren Anschluss warten.

Das war ärgerlich, alle schimpften auf den trägen Postbeamten-Apparat, aber dann standen eines Tages doch einige Herren mit gelben Posthornzeichen vor der Tür und erklärten: "Wir kommen, um Ihren Anschluss zu legen." Tja, die alte Bundespost und ihre Beamten - langsam ging‘s, aber man war zur flächendeckenden Versorgung verpflichtet und tat seine Beamtenpflicht. Auch wenn es mal dauerte.

Die Abhängigkeit vom Netz ist heute größer denn je - für Geschäftskunden sogar überlebenswichtig. Doch heute betreiben Aktiengesellschaften die Telekommunikation. Das Konzerndenken scheint nur noch auf gute Quartalszahlen ausgerichtet zu sein. Dabei zählen auch einmalig anfallende Kosten in fünfstelliger Höhe - denn das summiert sich in deutschlandweiter Betrachtung.

Langfristig ist dies eine kurzsichtige Betrachtung: Behindert werden sichere und dauerhafte Kunden in ländlichen Gemeinden. Verhindert wird der Aufbau eines modernen und kundenfreundlichen Kommunikationsnetzes - von dem auch der Konzern langfristig profitieren würde.

f.knopp@volksfreund.de



Meinung

Kurzsichtiges Verhalten

Die Post steht auf der Leitung" hieß es in einer Fachzeitschrift von 1966. Damals durfte eine Staatsbehörde namens "Bundespost" als alleiniger Monopolist die Telefonstrippen ziehen. Doch telefonier- und zahlungswillige Kunden mussten meist ein Jahr und länger auf ihren Anschluss warten. Das war ärgerlich, alle schimpften auf den trägen Postbeamten-Apparat, aber dann standen eines Tages doch einige Herren mit gelben Posthornzeichen vor der Tür und erklärten: "Wir kommen, um Ihren Anschluss zu legen." Tja, die alte Bundespost und ihre Beamten - langsam ging‘s, aber man war zur flächendeckenden Versorgung verpflichtet und tat seine Beamtenpflicht. Auch wenn es mal dauerte. Die Abhängigkeit vom Netz ist heute größer denn je - für Geschäftskunden sogar überlebenswichtig. Doch heute betreiben Aktiengesellschaften die Telekommunikation. Das Konzerndenken scheint nur noch auf gute Quartalszahlen ausgerichtet zu sein. Dabei zählen auch einmalig anfallende Kosten in fünfstelliger Höhe - denn das summiert sich in deutschlandweiter Betrachtung. Langfristig ist dies eine kurzsichtige Betrachtung: Behindert werden sichere und dauerhafte Kunden in ländlichen Gemeinden. Verhindert wird der Aufbau eines modernen und kundenfreundlichen Kommunikationsnetzes - von dem auch der Konzern langfristig profitieren würde. f.knopp@volksfreund.de

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