Martin allein im Supermarkt

Es soll ja ausgewachsene Männer geben, die schon selbstständig und unbeaufsichtigt zum Wocheneinkauf in den Supermarkt gehen können. Auf meinen Martin trifft dies nur bedingt zu. Den alleine losschicken gleicht mehr einem Glücksspiel.

Manchmal hat er seinen guten Tag und kommt tatsächlich mit der Ware heim, die auch auf dem Einkaufszettel stand und die zudem noch von genießbarer Qualität ist. Gestern musste er wieder mal allein losziehen, doch er hatte keinen guten Tag. Es war eine Katastrophe.

Die drei Bananen waren schwarz und bestanden innen nur noch aus Bananengelee, die Petersilie hatte er gleich vergessen, der Paprika war grün statt rot. Die vier Scheiben Honigschinken, die man ihm für teures Geld an der Wursttheke angedreht hatte, waren gar kein Honigschinken, sondern irgendeine fette und sehnige Billigware. Der Scheibenkäse hatte seine beste Zeit längst hinter sich und zeigte an den Rändern schon Schimmelansätze. An den vier Joghurtbechern wölbten sich bereits die Deckel hoch, was auf innere Gärprozesse schließen ließ. Statt einer Tube Meerrettich zog ich eine Tube Remoulade aus der Tüte, und statt zum Magerquark hatte er gleich zur höchsten Fettstufe derselben Marke gegriffen. Mensch, war ich sauer! Das verdorbene Zeugs und den ungenießbaren Schinken habe ich gleich entsorgt. Abfall im Wert von etwa 7,50 Euro. Wütend war ich allerdings auch auf das Geschäft, das seinen Müll offenbar von ahnungslosen Kunden entsorgen lässt und sie dafür auch noch abkassiert. Die sehen uns so bald nicht wieder. Übrigens: Bei der Kiste Viez, die Martin von dem Einkauf mitgebracht hatte, stimmte sowohl die Sorte als auch die Qualität.

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