Mehr Augenmaß gefordert

Zu diversen Berichten über die Errichtung neuer Windkraft-Anlagen in Trierweiler folgende Zuschrift:

In der aktuellen Diskussion möchte ich zu mehr Augenmaß raten. In der Bürgerversammlung am 30. Januar ist deutlich geworden, dass sich hier zwei berechtigte Anliegen gegenüberstehen. Auf der einen Seite das Engagement von Bürgern, die zu einer "emissionsfreien" Energiegewinnung beitragen wollen, andererseits die Sorgen der Anwohner - die sich schon durch die bestehenden Windräder gestört fühlen -, dass mit der Dimension der neuen Anlagen (Höhe mindestens 149 Meter, 82 Meter Rotorengröße, Signalbe-streifung, Nachtbefeuerung) die Landschaft dramatisch verändert und ihre Lebensqualität weiter beeinträchtigt würde. Leider hat es in der Bürgerversammlung niemanden gegeben, der einen Ausgleich gesucht hätte. Stattdessen wurden Fronten aufgebaut und verhärtet, nach dem Motto: hier die Retter des Weltklimas, dort die, denen die Umwelt egal ist, die nur auf ihrer eigenen Terrasse die Idylle wollen oder vielleicht sogar mit der Atomlobby im Bunde sind. Ein Hinweis auf Cattenom, und schon schließen sich die Reihen. Dabei entscheiden die Bürger in Trierweiler weder über Kernkraft noch Klima, ja noch nicht einmal über pro und kontra Windkraft.Diese Frage ist längst entschieden, nämlich seitdem der Bebauungsplan für den Hungerberg aufgestellt wurde. Allerdings war der Gemeinderat damals so weise, Obergrenzen für die Windnutzung einzuziehen: vier Anlagen, maximale Höhe 100 Meter. Und jetzt geht es allein um die Frage, ob der Bebauungsplan für die neuen Riesenwindräder geändert wird. Ich meine, er sollte nicht, allein schon um des "Dorffriedens" Willen! Mein Appell an die Windparkbetreiber: Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch gut für die Menschen und kann in unsere kleinräumige Mittelgebirgslandschaft integriert werden. Verzichten Sie deshalb auf die Monsteranlagen, ersetzen Sie, wenn nötig, die beiden älteren Windräder durch solche wie die Enercon 58 (Höhe 99 Meter, keine Blinklichter). Das Gesamtbild der Anlage würde sich dadurch kaum ändern. Freilich könnte man damit nicht die optimale Rendite erzielen, aber man hätte die Nennleistung (im Fall des kleinen Windrads) auch so um über 1000 Prozent gesteigert (von 80 kw auf 1000 kw)! Dies wäre wirklich ein Kompromiss!Und mein Appell an den Gemeinderat: Ändern Sie den Bebauungsplan nicht! Axel Dubberke, Trierweiler umwelt

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