Wahnsinnsprojekt Steinbruch

Als wir vor Jahren den idyllisch im deutsch-luxemburgischen Naturpark Südeifel gelegenen Hof der Eltern übernahmen und die Wirtschaftsgebäude für eigenen Wohnraum umbauen wollten, bekamen wir seitens der Baubehörde etliche Auflagen gemacht.

Unter anderem wurde uns die Größe der Fenster vorgeschrieben und ein schützendes Dach über dem Balkon nicht genehmigt. Zur Begründung hieß es, solch ein Baustil passe nicht zu dem freistehenden Gehöft in dieser typischen Eifellandschaft. Aber das und alle nachfolgenden Einschränkungen und Nachteile (die sich vor allem später für unsere Kinder durch die große Entfernung zur nächsten Bushaltestelle und zum Dorf ergaben) waren kein Problem für uns. Denn die Ruhe und die herrliche Wohnlage mitten in einer intakten Natur sind wohl einzigartig. Aber wenn jetzt genau uns gegenüber ein typischer Eifelhöhenzug mit fruchtbarem Ackerland und schützenswerter Flora und Fauna einfach verschwindet und stattdessen der deutschlandweit größte Steinbruch mit Zementwerk entstehen soll, fragen wir uns: Das passt in den ältesten Naturpark von Rheinland-Pfalz? Auf dem "Grünen Rundwanderweg des dt.-lux. Felsenwegs" haben sich bei der Jubiläumswanderung am 19. September noch 165 Naturfreunde von der Schönheit dieser abwechslungsreichen Landschaft rund um Ralingen überzeugen können. Umso schlimmer, wenn man eine Woche später erfährt, dass die Probebohrungen für den Mega-Steinbruch beginnen. Seitens der Firma Stolz werden auch bereits Kaufangebote abgegeben. Doch zum Glück wissen wir von Eigentümern, die trotz gutem Angebot den Verkauf sowie die Probebohrungen ablehnten. Ihnen gilt unsere Hochachtung! Hoffen wir, dass unter den Landbesitzern weiter Idealisten sind, die ihre Ackerflächen auch nicht verkaufen. Denn das wäre der sicherste Weg, dieses Wahnsinnsprojekt zu verhindern. Ernst und Resi Weiler,

Ralingerberg

Steinbruch

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