Wir haben keine Chance

Zum Bericht "Jeder weiß es, und keiner tut was" (TV vom 23. November):

Beim Lesen des Berichts über den grausamen Unfall der 17-jährigen Daniela Johanni stellen sich bei mir nicht nur die Nackenhaare auf, sondern es treibt mir auch die Zornesröte ins Gesicht. Mehr als 25 Jahre beschäftigen wir uns im Gemeinderat Aach mit den Umgehungsplänen für Neuhaus und Hohensonne. Es gab Pläne und Gespräche für West- und Ostumgehung, doch ich bin mir relativ sicher, dass dies von den Vertretern von Land und Bund niemals ganz ernst und ehrlich gemeint war. Auch eine angesprochene Untertunnelung der B 51 im Bereich der beiden Ortsteile wurde als unrealistisch abgetan. Nachdem nun vor einiger Zeit die Umgehung aus dem Bundesverkehrswegeplan herausgenommen wurde, war uns klar: Land und Bund wollen keine Umgehung. Wir haben keine Chance mehr, die B 51 wird auf der vorhandenen Trasse ausgebaut, und die Bürger von Neuhaus und Hohensonne müssen täglich 25 000 bis 30 000 Fahrzeuge ertragen. Davon etwa 5000 LKW, die eine zigfache Belastung darstellen. Etwas Besonderes werden wir dennoch haben: Neuhaus und Hohensonne werden die einzigen Orte an der B 51 von Köln bis Trier sein, die keine Umgehung bekommen. In den 22 Jahren meiner Ortsbürgermeisterschaft gab es unendlich viele Gespräche vor Ort mit Politikern aus Kommunalpolitik, Land, dem Bund und dem LSV. Die Einzigen, die uns stets unterstützt haben und dies auch heute noch tun, sind unsere Politiker vor Ort. Dafür von meiner Seite ein herzliches Dankeschön. Schade, dass dies im TV-Bericht nicht deutlicher wurde. Die Mitarbeiter des LSV müssen das tun, was die Herrschaften von Land und Bund vorgeben. Deshalb auch ihnen ein Dankeschön für die offenen Gespräche. Ich fordere alle Verantwortlichen, die mit dieser Maßnahme zu tun haben, ganz eindringlich auf, alles in ihrer Macht Mögliche zu veranlassen, damit die Bewohner von Neuhaus und Hohensonne nicht nur menschenwürdig, sondern auch sicher dort wohnen können. Bei Daniela Johanni und ihren Eltern möchte ich mich für alle, die dort versagt haben, entschuldigen und wünsche ihr baldige Genesung. Josef Krein, Aach

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