Wohngemeinschaft für Senioren: Föhren stellt Antrag beim Land

Föhren · Als einzige Gemeinde im Kreis bewirbt sich Föhren um Aufnahme in das Förderprogramm WohnPunkt. Damit unterstützt das Land im kommenden Jahr zehn Gemeinden, die selbst organisierte Wohngemeinschaften gründen wollen. Föhren plant eine solche Einrichtung für ältere Bürger.

Föhren. "Wir schieben das gerne weg, doch es geht uns früher oder später alle an", sagt Dieter Ackermann. Der Mitarbeiter der Leitstelle Familie bei der Kreisverwaltung informiert den Föhrener Gemeinderat über Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen, die zu Hause nicht mehr betreut werden können.
Altern in Würde


Viele Ältere hätten den Wunsch, möglichst lange in ihrer Gemeinde zu leben und ihren gewohnten Tätigkeiten nachzugehen, meint Ackermann. Aber oft gebe es keine Alternative zum Altenheim. Dass es auch anders gehe, zeigten privat betriebene Wohngemeinschaften (WGs) in Hermeskeil, Damflos, Greimerath, Waldweiler und Leiwen. Es werde mit Pflegediensten zusammengearbeitet; bei Bedarf gebe es finanzielle Unterstützung. Wer Miete und Betreuungskosten nicht aufbringen könne, so Ackermann, erhalte vom Kreis eine Zuzahlung über die "Hilfe zur Pflege". Er riet der Gemeinde, sich für das Förderprojekt zu bewerben.
Dörfern, die mitmachen, werden sogenannte Projekt-Tandems an die Seite gestellt. Diese bestehen aus einem kommunalen Projektverantwortlichen und einem festen WohnPunkt-Ansprechpartner. Das Duo hilft bei Fragen wie Finanzierung, Pflege, Architektur, gesetzlichen Vorschriften und Betreuungskonzepten. Eine finanzielle Zuwendung gibt es nicht. Es gehe darum, das Altern in Würde zu ermöglichen, so Ackermann. Ideal sei es, wenn Gemeinde und Ehrenamtler das Projekt unterstützten. So könnten sich etwa Frauen aus dem Dorf schulen lassen und Jobs bekommen. Sie könnten die Menschen im Alltag betreuen, sei es beim Waschen, Kochen oder der Gartenarbeit.
Auch die AG Wohnen der Initiative Lebendiges Föhren hat sich bereits mit der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum in der Ortsmitte befasst - laut AG-Sprecher Reinhard Müller aber nicht im Hinblick auf WGs.
Einstimmig beschließt der Rat die Anmeldung für WohnPunkt. Angepeilt wird eine Umsetzung im ehemaligen Klosterbereich. Abgesegnet hat der Rat auch den Forstwirtschaftsplan 2015. Gegen den Flächennutzungsplan Windkraft der VG Schweich werden keine Bedenken erhoben. Wie berichtet, sollen im Meulenwald keine Windräder erlaubt sein. Dem SPD-Antrag auf Prüfung eines möglichen Gewerbegebiets Steinhäufchen II wurde stattgegeben. alf

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