f.k._guten_morgen_1104

Vor einigen Wochen gab der betagte Videorekorder den Geist auf. Ich hatte von den Vorzügen der neuen Festplatten-Rekorder vernommen, wollte aber auch nicht die bewährte VHS-Bandtechnik vermissen. Der Verkäufer empfahl mir ein Gerät, das beides und noch mehr kann: Festplatte, Band und DVD-Disk.

Das Ding kann gleichzeitig auf einem Medium aufnehmen und auf dem anderen abspielen. Nachdem ich die Neuerwerbung im Riesenkarton heimtransportiert hatte, blieb sie zunächst gut zwei Wochen lang unausgepackt in der Ecke stehen. Grund: Das erwartete Grauen aufgrund alter Erfahrungen mit neuer Unterhaltungselektronik. Schließlich grub ich das Gerät dann doch aus seinem Styroporgebirge im Kartoninneren heraus und hielt die befürchtete Lektüre in der Hand: Ein 110 Seiten starkes Gerätehandbuch in Din-A-4-Format, vollgeschrieben und mit winzigen grauen Illustrationen. Nach der ersten Durchsicht entschloss ich mich zur Politik der kleinen Schritte und begann die Anleitung zu "dechiffrieren". Ein Beispiel daraus: Für den Anschluss an den Fernseher nehmen Sie die "S-Video-Out" oder "Component-Video-Out" oder "Audio-Out"-Buchsen. Einfach die Schritte 1 und 2 im Heft links ausführen und dabei die üblichen S-Video- oder Component-Kabel benutzen. Genuss bereitete auch das Studium der Fernbedienung mit ihren rund 50 Funktionstasten. Für das Ding hätte man den Apollo-Mondastronauten der 60er Jahre noch ein mehrwöchiges Training genehmigt. Aber heute muss halt jeder sehen, wie er klarkommt. Inzwischen kann ich aufnehmen und abspielen in allen Medien-Modi, kenne den "One-Touch-Copy-Event", ich weiß, dass Kopieren auf finalisierte Video-Modus-DVDs nicht möglich ist, kenne die Funktion der Dubbing-Taste und ach so vieles mehr. Das Gerät funktioniert übrigens viel einfacher, als es sich beim ersten Durchlesen des Handbuchs darstellte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort