40 stehen vor dem Aus

Harter Weg aus der Insolvenz: Der Schornstein-Hersteller Plewa streicht fast ein Drittel seiner Stellen, davon den größten Teil am Standort Speicher (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Zukünftig will die Firma verstärkt auf moderne Systeme für Energiesparhäuser setzen.

Speicher. (kah) "Die Mitarbeiter sind geschockt. Damit, dass es so viele treffen würde hat hier niemand gerechnet", sagt Achim Duhr von der Firma Plewa. Denn 40 - und damit fast ein Drittel der gesamten Mitarbeiter an den Standorten Speicher und Klardorf (Bayern) - verlieren ihren Arbeitsplatz. Anfang März hatte der Schornstein-Spezialist Plewa Insolvenz angemeldet. Die höhere Mehrwertsteuer und gestrichene Eigenheimzulage hatten den Umsatz dem Koblenzer Insolvenzverwalter Jens Lieser zufolge um 30 Prozent einbrechen lassen. Anfang Mai wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, und seit gestern ist bekannt, wie es weitergehen soll: Das Unternehmen trennt sich von 40 Mitarbeitern. Diese werden in einer Transfergesellschaft weiterbeschäft und für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Damit ist ihr Einkommen zumindest für ein halbes Jahr gesichert. "Mehr als das kann man für die Betroffenen in diesem Fall nicht rausholen", sagt der Insolvenzverwalter. 30 von ihnen waren bisher in Speicher beschäftigt - hauptsächlich im Außendienst und in der Verwaltung. Ein Teil habe in verschiedenen über Deutschland verteilten Auslieferungslagern gearbeitet. Zukünftig soll der Vertrieb jedoch zentral abgewickelt werden. Auch das Angebot des Schornstein-Herstellers wird sich laut Lieser wandeln: weg vom klassischen Schornstein, hin zu modernen Systemen für Energiesparhäuser. Alleinstellungsmerkmal der Firma sei ihr Konzept "Unitherm": ein Schornstein mit integrierter Holz-Feuerstelle. "So etwas biete sonst niemand an", sagt der Insolvenzverwalter, "deswegen sind wir überzeugt, dass Plewa gute Chancen hat". Derzeit laufen ihm zufolge Gespräche mit verschiedenen Interessenten, die in das Unternehmen investieren möchten. Auf ihren Ausgang dürften wohl auch die verbleibenden 95 Mitarbeiter ihre Hoffnungen setzen.

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