Ob als Vizepräsident der IHK, als langjähriger Vorsitzender der Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU) oder als derzeitiger Vorsitzender der Initiative Region Trier (IRT) - seit vielen Jahren hat Harry Thiele der Region in den Unternehmerverbänden und -organisationen seinen Stempel aufgedrückt. Als "Mann klarer Positionen und deutlicher Worte", schätzen ihn wirtschaftspolitische Freunde wie Gegner. Nun hat der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der Tectro Unternehmensgruppe gegenüber dem IHK-Präsidium seinen Verzicht auf die weitere Ausübung seines Amtes als IHK-Vizepräsident erklärt und gleichzeitig seinen Sitz als Mitglied der IHK-Vollversammlung, Wahlgruppe Industrie Trier-Saarburg, niedergelegt. "Ich habe die Entscheidung gemäß der Satzung getroffen", sagte Harry Thiele dem Volksfreund . Die Gesellschafter der Tectro-Gruppe - mit Werken in Saarburg, Neunkirchen, Hemhofen (bei Erlangen) und in Polen - hatten sich im Juli über die Strategie des Unternehmens zerstritten: Als Konsequenz wurde Harry Thiele als Geschäftsführer abgelöst. Als Gesellschafter verfolgt Thiele die Umstrukturierungsmaßnahmen ganz genau, und hofft auf einen erfolgreichen Umbruch. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, das Unternehmen noch einmal zu leiten", sagte Thiele. Doch als Geschäftsführer könnte Thiele schon bald wieder in Aktion treten. "Es wird auch in Zukunft den Unternehmer Harry Thiele in der Region Trier geben." Über seine genauen unternehmerischen Ziele wollte Thiele aber noch nichts preisgeben. Zuerst einmal muss nun die IHK-Vollversammlung in ihrer nächsten Sitzung im November für die restliche Wahlperiode bis September 2004 einen Thiele-Nachfolger für das IHK-Präsidium wählen und einen Nachrückkandidaten für die Wahlgruppe Industrie Trier-Saarburg feststellen. 2004 steht vielleicht Harry Thiele als Geschäftsführer eines anderen Unternehmens dann wieder auf der IHK-Wahlliste.