Aufbruchlaune im Land

HANNOVER. Hans Artur Bauckhage, Wirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz, war "erstaunt über den Optimismus, der bei den Ausstellern herrscht". Bei seinem Rundgang auf der Hannovermesse Industrie (HMI) zu Firmen und Instituten aus dem Land machte er "eine Aufbruchstimmung und ein hohes Innovations-Potenzial aus".

Der politische Besucher aus Mainz war nicht der einzige, der einen positiven Eindruck von der HMI 2005 gewinnen konnte. Ein Rundgang bei Ausstellern aus der Region Trier, die noch bis heute auf der weltgrößten Industrieschau Flagge zeigen, ergab ein ähnliches Bild. Hans Hase, geschäftsführender Gesellschafter des Trierer Blechverarbeitungs-Unternehmens Hase GmbH, bemerkt, dass die Zahl der Besucher von Tag zu Tag steigt. Für ihn ist die HMI unverzichtbar. "In den 15 Jahren, in denen wir die Hannovermesse besuchen, haben wir 80 Prozent unserer heutigen Kunden gewonnen", sagt der Mittelständler. Die Hase GmbH (130 Mitarbeiter) ist Zulieferer für Branchen wie den Sondermaschinenbau, aber auch für die Lebensmittel- und Pharma-Industrie. Eine wachsende Besucheranzahl haben auch Ralf Simons und Marc Karthäuser ausgemacht. Außerdem sei die Qualität der Anfragen spürbar gestiegen. Beide sind bei der Trierer Firma Natus beschäftigt, Simons in der Vertriebsleitung und Karthäuser als Projektleiter. Natus baut unter anderem Schaltschränke für die Produktionssteuerung von Zement-, Gips- oder Kraftwerken und bestückt sie mit hochwertiger Elektronik. Das Unternehmen beschäftigt 500 Mitarbeiter. Mit der Verarbeitung von Blechen, Aluminium und Kunststoffen beschäftigt sich die Apra-Gruppe, die ihren Hauptsitz in der Eifelgemeinde Mehren bei Daun hat. Am Messestand in Hannover ist einiges zu tun, wie Vertriebsleiter Thomas Ostermann versichert. Auf großes Interesse stoßen die Kunststoff-Gehäuse, die in kleinen Stückzahlen kostengünstig und kundengerecht hergestellt werden können. Gefragt "sind sie vor allem bei den Unternehmen der Medizintechnik", erläutert Ostermann. Im Bereich Blechbearbeitung fertigt die Apra-Gruppe Gehäuse, in die später Elektronik-Elemente eingebaut werden. Gebraucht werden solche Schränke überall, wo Mess-, Steuer- und Regelungstechnik zum Einsatz kommt, etwa im Fernmelde-Zentrum der Telekom oder in der Fußball-Arena "Auf Schalke". Apra beschäftigt 280 Mitarbeiter. Die Firma Raybestos aus Morbach sorgt dafür, dass Kupplungen und Bremsen lange halten, denn die Hunsrück-Tochter des US-Konzerns Raytech liefert die Beläge dafür. Norbert Steinmetz, zuständiger Verkaufsleiter, hatte während der ersten Messetage "sehr viele Gespräche". Darunter seien zahlreiche "neue Kontakte". Diese führt er in erster Linie darauf zurück, dass Raybestos seit einigen Jahren auch ein Werk in China hat. "Diese Investition hat unsere Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland gestärkt", sagt Steinmetz. Raybestos beschäftigt in Morbach 270 Mitarbeiter und in China 220. Die internationale Ausrichtung der HMI ist für Steinmetz daher "von herausragender Bedeutung".

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