Bauern: Weniger Milch

Die bislang erzielten Milchpreiserhöhungen sind für die deutschen Milchbauern unbefriedigend. Die Erhöhungen seien "unter dem Strich noch viel zu wenig", sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber. Daher erwarte der Verband ein klares Signal von der Politik.

Passau. (ddp/hw) Kurzfristig fordere der BDM "eine deutliche Verringerung der auf dem deutschen Markt verfügbaren Milchmenge". Sollte dies nicht geschehen, schloss Schaber einen weiteren Lieferboykott nicht aus: "Die Milchbauern erwarten von der Politik, dass etwas geschieht. Wir haben mit enorm gestiegenen Kosten zu kämpfen. Wenn die Milchmenge nicht reduziert wird und die Auszahlungspreise nicht nach oben gehen, kann ich für nichts garantieren."

Die Bauern werden von selbst loslegen



Schaber fügte hinzu: "Die Bauern werden dann von selbst wieder loslegen - ob es passt oder nicht. Wir werden uns dauerhaft nicht mit durchschnittlichen Auszahlungspreisen von weniger als 43 Cent zufrieden geben."

Derzeit werden nach BDM-Angaben zwischen 28 und 35 Cent je Liter Milch bezahlt.

Schwere Kritik übte der Vorsitzende der deutschen Milchbauern am Deutschen Bauernverband: "Die Politik ist nicht das Problem, sondern der Deutsche Bauernverband. Der hat bisher jede Unterstützung für uns vermissen lassen", sagte Schaber.

"Der Bauernverband setzt darauf, die gesamte Steuerung des Marktes in die Hand der Molkereien zu geben. Für uns Milcherzeuger wäre das der Super-Gau."

Der Bundesverband kann bei seinen Aktionen auf die volle Unterstützung der im BDM organisierten Milchviehalter aus der Region rechnen. Der BDM-Landesvorsitzende Oliver Grommes aus Auw (Eifelkreis Bitburg-Prüm) schließt weitere Aktionen nicht aus, bis die Forderungen der Milchlieferanten erfüllt sind.

"Das kann wieder hin bis zum Milchlieferboykott gehen." Für Oliver Grommes und seine Mitstreiter vom Bundesverband der Milchviehhalter ist die Kontrolle der Milchmenge, die auf den Markt kommt ein Knackpunkt.

"Wir müssen eine an den Verbrauch angepasste Mengensteuerung bekommen." Nur so könnten die Erzeuger einen Preis von rund 43 Cent pro Liter Milch erzielen.

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