Die Zahl der Bildungsfernen wächst: funktionale Analphabeten, Ausländer oder Aussiedler ohne zureichende Deutschkenntnisse oder auch hochqualifizierte Kräfte, denen irgend eine Schlüsselqualifikation fehlt - zum Beispiel die Sprachkompetenz. Um sie zu integrieren und an die normalen Aus- und Weiterbildungsinstitutionen heranzuführen, haben Volkshochschule (VHS) und die "Lernende Region Trier" vor zwei Monaten das Selbstlernzentrum im Palais Walderdorff gegründet. Es wendet sich vornehmlich an die, deren Lernbiografie gescheitert ist, die Ausbildung als Kette von Niederlagen erlebt haben und die darum am Rande der Gesellschaft leben und längst den Mut zur Bildung verloren haben. Es erweist sich als schwierig, solche Menschen zu erreichen und sie zum individuellen, aber betreuten Lernen im Selbstlernzentrum zu motivieren. Plakate und Aufrufe in den Printmedien werden von den Zielgruppen nicht zu Kenntnis genommen. VHS und die "Lernende Region Trier" haben darum Multiplikatoren angesprochen, sich ans Arbeitsamt, den Jugendmigrationsdienst der Caritas, den "Club aktiv", den Ausländerbeirat gewandt. Dahinter steckt die Idee, für bestimmte Zielgruppen maßgeschneiderte Programme zu entwickeln. Rudolf Hahn von der VHS hat zusätzlich aus bestehenden Kursen Teilnehmer fürs Selbstlernzentrum motiviert. Das Ergebnis zwei Monate nach der Eröffnung ist eher bescheiden, gibt aber dennoch Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Rudolf Hahn hat 400 Belegungen der 12 PCs ermittelt und Günther Heil von der "Lernende Region Trier" eine Auslastung von 20 Prozent errechnet. Wenn die bis zum Jahresende auf 25 Prozent steigt, sind die Initiatoren zufrieden. Als begleitende und zusätzliche Hilfe bei Menschen mit Lernschwierigkeiten sei das Zentrum positiv aufgenommen worden, sagte Rudolf Hahn. Sie systematisch ans Lernen heranzuführen, scheine zumindest bei einem Teil zu gelingen. Infos: Lernberater Fritz Lang: 0651/7181437, www.lernende-region-trier.de.