Bier wird teurer, nur wo?

Hiobsbotschaft für alle Bier-Trinker: Der Gerstensaft soll nach Einschätzung von Branchenexperten im nächsten Jahr erneut deutlich teurer werden. Ob auch die regionalen Brauereien ihre Preise anheben, steht noch nicht fest.

Trier. Die höheren Energie- und Rohstoffpreise könnten im nächsten Jahr zu einer Bierpreis-Erhöhung zwischen fünf und acht Prozent führen. Mit dieser Schreckensnachricht für alle Biertrinker hat gestern der Präsident der Privaten Brauereien in Bayern, Gerhard Ilgenfritz, die Nürnberger Fachmesse Brau Beviale eröffnet. Laut Ilgenfritz drohen etwa im Einzelhandel Preiserhöhungen von 70 bis 80 Cent je Kasten.

Neben den gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten machten auch das Rauchverbot in der Gastronomie sowie die Aktivitäten der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing der Branche zu schaffen, sagt der Brauerpräsident. Kleiner Lichtblick: Zumindest der in den vergangenen Jahren stark rückläufige Pro-Kopf-Verbrauch von 112 Litern Bier scheint derzeit zu stagnieren.

Die regionalen Großbrauereien geben sich in punkto Preiserhöhungen zurückhaltend. In diesem Jahr sei keine Bierpreis-Erhöhung geplant, heißt es bei der Bitburger. "Was im nächsten Jahr geschieht, hängt davon ab, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln, insbesondere die Rohstoff- und Herstellungskosten", sagte Unternehmens-Sprecherin Kerstin Flötner am Dienstag unserer Zeitung.

Heißt im Klartext: Ausschließen will man bei der Bitburger Gruppe (Bitburger, König, Licher, Köstritzer) eine Preiserhöhung nicht.

Ähnlich vorsichtig äußerte sich auch die Sprecherin der saarländischen Karlsberg-Brauerei. "Wir beobachten den Markt", sagte Petra Huffer dem TV. Soll wohl heißen: Wenn die Konkurrenz die Bierpreise erhöht, ziehen wir nach. Die letzte Fassbier-Preiserhöhung von Karlsberg liegt acht Monate zurück. Auch andere Großbrauereien zogen in diesem Jahr an. So erhöhte die Bitburger im Februar ihren Fassbierpreis um sieben Prozent (etwa zehn Cent pro 0,2-Liter Glas), der Preis pro Kiste Flaschenbier stieg um einen Euro.

Nicht zuletzt aus diesem Grund ging bei der Bitburger Brauerei der Bier-Absatz im ersten Halbjahr 2008 um etwa zwei Prozent zurück.

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