Bilstein Siekermann in Hillesheim ist für den großen Preis des Mittelstandes nominiert

Hillesheim · Die begehrte deutschlandweite Wirtschaftsauszeichnung großer Preis des Mittelstandes wird seit 21 Jahren durch die Oskar-Patzelt-Stiftung verliehen. Sie bewertet neben der Gesamtentwicklung eines Unternehmens auch seine Rolle in der Gesellschaft.

 Das Unternehmen Bilstein & Siekermann beschäftigt in Hillesheim rund 100 Mitarbeiter. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Das Unternehmen Bilstein & Siekermann beschäftigt in Hillesheim rund 100 Mitarbeiter. TV-Foto: Vladi Nowakowski

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Hillesheim. Nun ist auch die zweite Runde erreicht: Aus mehr als 5000 Unternehmen, die im Februar dieses Jahres nominiert wurden, wählte die Jury 815 Betriebe aus. Bilstein & Siekermann (BSH), ein Zulieferer für die weltweite Automobil- und Hydraulikindustrie mit Sitz in Hillesheim, gehört zu dem erlesenen Kreis, der den Sprung auf die Juryliste geschafft hat.
"Schon allein die Nominierung durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel hat uns sehr gefreut", sagt Geschäftsführer Bruno Hirtz. "Der Einstieg in die zweite Runde macht uns als Unternehmen sehr stolz." Die Wettbewerbskriterien des Mittelstandspreises schließen nicht nur die reine wirtschaftliche Entwicklung der Kandidaten ein. Bewertet werden auch die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die Modernisierung und Innovation des Betriebs sowie Kundennähe, Marketing und das Engagement in der Region.Stetige Weiterbildung


Auf jedem dieser Gebiete hat BSH seine Hausaufgaben gemacht: Das Unternehmen, das im Verfahren der Kaltumformung mehr als 2000 verschiedene Produkte im Hillesheimer Werk herstellt, hat in den vergangenen Jahren viel für die Unternehmenskultur und Markenbildung getan. Dazu zählen der Ausbau zur Arbeitgebermarke, stetige Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter und auch ein Gesundheitsmanagement für die Belegschaft. "Doch unser größtes Anliegen gilt der Sicherung des Standortes und damit der Arbeitsplätze in der Region", sagt Hirtz. "Das ist die Basis für alles Weitere."
In den vergangenen fünf Jahren investierte BSH rund sieben Millionen Euro in den Maschinenpark - doch die wichtigste Innovation war ein Bewusstseinswandel des Unternehmens: "Wir verkaufen nicht nur unsere Produkte, sondern auch unser Know-how", erklärt Bruno Hirtz. Die hohe Qualität der Kaltfließpressteile, wie Verschlussschrauben und Schließbolzen, aus Hillesheim sei weltweit bekannt, doch das Marktsegment sei klein. "Wir erreichen einen Mehrwert, indem wir mit unseren Kunden gemeinsam an der Entwicklung der benötigten Produkte arbeiten." Um dies zu erreichen, stünden BSH-Ingenieure mit den Entwicklungsabteilungen der weltweiten Kundschaft in ständigem Kontakt.Umsatz: 23 Millionen Euro


Auch die weiteren Anforderungen der Jury dürften dem Hillesheimer Werk, das mit seinen 106 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von rund 23 Millionen Euro erwirtschaftet, keine großen Sorgen machen. Seit langem engagiert sich BSH in der Region, hilft bei der Sanierung von Baudenkmälern und Kirchendächern und unterstützt Vereine und Institutionen im Umfeld. "Wir sehen darin eine Verantwortung, die wir gerne übernehmen", sagt der Geschäftsführer.
Werbung für die Eifel


Eine der größten Herausforderungen für alle Betriebe der Region sei der zunehmende Fachkräftemangel, sagt Bruno Hirtz. "Neben unserer Strategie, Fachkräfte selbst auszubilden, haben wir damit begonnen, in ganz Deutschland für die Eifel zu werben, um entsprechend qualifizierte Mitarbeiter an unseren Standort in Hillesheim zu locken."Extra

Das von Ferdinand Bilstein und Arnold Siekermann in der Vulkaneifel gegründete Unternehmen Bilstein & Siekermann (BSH) hatte die Produktion 1956 mit lediglich fünf Mitarbeitern aufgenommen. 1957 entstand eine Lehrwerkstatt, 1959 wurde der 50. Mitarbeiter eingestellt. Seit 1964 setzt BSH auf die Kaltverformung. Im Gegensatz zum üblichen Zerspanen können Bauteile so mit einem wesentlich reduzierten Materialeinsatz hergestellt werden. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 100 Mitarbeiter und derzeit sieben Auszubildende. Seit 2001 stehen zur Produktion und Lagerung zwei Hallen mit einer Fläche von 12 000 Quadratmetern zur Verfügung. 2003 entscheiden sich die Eigentümerfamilien Bilstein & Siekermann, ihre Anteile an die INDUS Holding AG zu veräußern, um dem Unternehmen größere Chancen auf dem weltweiten Markt zu ermöglichen. Zurzeit steht mit dem Aufbau einer Produktionsstätte in China ein weiterer Schritt zur globalen Ausrichtung des Hillesheimer Unternehmens an. nowExtra

Die Preisträger des "Großen Preises des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung werden im September und November bekanntgegeben. Die Preisverleihung erfolgt am 7. November in Berlin. Insgesamt werden drei Preisträger und fünf Finalisten aus den zwölf Wettbewerbsregionen ausgezeichnet. now

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