Bitburger Holding kauft Wuppertaler Werkzeugspezialist

Bitburg/Wuppertal · Ein Spielzeughersteller, ein Dentallabor und nun ein Werkzeugspezialist: Die Bitburger Holding steigt neben ihrem Kerngeschäft im Getränkemarkt zunehmend in neue Branchen ein. Nun möchten die Brauer aus der Eifel ein Wuppertaler Traditionsunternehmen übernehmen.

Bitburg/Wuppertal. Die Bitburger Holding übernimmt den Werkzeugspezialisten Wera. Das mittelständische Familienunternehmen aus Wuppertal beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von rund 80 bis 85 Millionen Euro. Seit einigen Jahren blickt das Bitburger Familienunternehmen bei seinem Engagement über den eigentlichen "Branchentellerrand" hinaus.Konzept erweitert


Zuständig für solche strategischen Entwicklungen ist die Bitburger Holding. Sie ist die Dachgesellschaft der Bitburger Braugruppe. Die großen Biermarken sind die Flaggschiffe des Konzerns: Bitburger, König, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner. Daneben vertreibt die Holding Königsbacher und das Benediktiner Weißbier, hält 51 Prozent am Gerolsteiner Brunnen und ist an zahlreichen Getränkegroßhändlern beteiligt oder hält dort sämtliche Anteile.
Doch inzwischen bemüht sich die Holding auch um Zukäufe außerhalb des Getränkemarkts. 2010 stieg so der Braukonzern beim Westerwälder Spielwaren- und Kinderbekleidungshersteller Sterntaler ein und hält dort inzwischen fast 100 Prozent. Sterntaler beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 1000 Mitarbeiter, davon rund 250 in Deutschland. Zudem ist das Unternehmen aus der Eifel an der Dürr Dental AG aus Bietigheim-Bissingen beteiligt.Neues Engagement


Nun übernimmt die Holding den Werkzeugspezialisten Wera. Der Übernahme muss allerdings noch die Kartellbehörde zustimmen. "Seit 80 Jahren hat sich das Wuppertaler Unternehmen auf die Herstellung von Premiumwerkzeugen rund um das Thema ,Schraube rein - Schraube raus' spezialisiert", erklärt ein Unternehmenssprecher dem TV auf Anfrage. Die Produktion der Schraubenzieher, Winkelschlüssel, Knarren und Spezialwerkzeuge etwa für die Luftfahrtindustrie ist im tschechischen Werk (zwischen Prag und Brünn) mit rund 400 Mitarbeitern.
Marketing, Vertrieb, Entwicklung und Lagerhaltung der Werkzeuge sind in Wuppertal konzentriert. Dort sind nach Unternehmensangaben rund 150 Mitarbeiter des weltweit agierenden Unternehmens beschäftigt. Der bisherige Eigentümer habe aufgrund fehlender Nachfolger gemeinsam mit dem Management einen neuen Eigentümer gesucht, sagte ein Firmensprecher.
Im Wuppertaler Stammhaus sieht man die Entwicklung zuversichtlich: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Traditionsunternehmen Bitburger, bei dessen Auswahl und Ansprache unser Management dankenswerterweise von Anfang an beteiligt war", begrüßt der langjährige Wera-Geschäftsführer Martin Strauch die soeben besiegelte Partnerschaft. Doch, wie bereits gesagt: Die Übernahme muss noch vom Kartellamt genehmigt werden.

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