Bitburger is’ mit’m Radler da

BITBURG. Mit "Bitburger Radler" führt die Bitburger Brauerei zum 1. November erstmals ein Bier-Mischgetränk auf Pils-Basis ein. Es soll im Kerngebiet von Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen verkauft werden und vor allem die regionalen Stammkunden begeistern.

Nach der Einführung einer eigenen bundesweiten Produktlinie mit "Bit-Sun" speziell für junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren will die Bitburger Brauerei nun die Biertrinker in der Region stärker an sich binden. Ein "Bitburger Radler" soll's richten. Damit rückt die Bitburger Brauerei erstmals von ihrer Strategie ab, "etwas ins gute Pils zu kippen", wovon sich der ehemalige Bitburger-Holding-Chef Michael Dietzsch permanent distanziert hatte. "Bundesweit gibt es seit zwei Jahren eine Absatzsteigerung von Radler-Bieren von 20 Prozent, in unserem Kernabsatzgebiet Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen sogar um 26 Prozent. Das gibt es in keinem anderen Biersegment", begründet der Bereichsleiter Marketing, Harald May, den Sinneswandel bei den Bierbrauern. Deshalb sehe die Brauerei aus der Eifel auch große Chancen im neuen Radler. "Außerdem sind viele unserer Kunden an uns herangetreten mit der Frage, wann Bitburger ein Radler auf den Markt bringt." Denn die größten Markenanteile beim Radler auf dem deutschen Markt hätten nicht die Markenbiere, sondern Handels- und Eigenmarken sowie das Oettinger mit insgesamt über 55 Prozent. Gerade weil Bitburger als Marke eine so große Wirkung habe, ist May vom "Potenzial" des Radlers überzeugt: "Die Marktforschung hat uns das bestätigt. Es gibt eine Renaissance des Radlers", sagt er. In der Bitburger Versuchsbrauerei hat Leiter Marc Kusche die Geschmackswünsche von Kunden und Brauerei zusammengeführt. Das Ergebnis: "Weil rund ein Viertel aller Radler-Trinker sagt, dass ihnen das Getränk meist zu süß ist, haben wir auf die herbe Note von Bitburger Wert gelegt", sagt Marketingleiter May bei der Vorstellung des Radlers. Das Radler mit 2,5 Volumenprozent Alkohol besteht zur 50 Prozent aus Bitburger Pils, zur anderen Hälfte aus pasteurisierter Zitronenlimonade. Das Getränk wird bei der Schwesterbrauerei im hessischen Lich zusammengemischt und in Flaschen abgefüllt. Vom 1. November an ist es dann so weit. Zunächst wird das Mischgetränk in 0,5-Liter-Flaschen zum gleichen Preis wie das Pils und das alkoholfreie Bitburger auch im Handel angeboten, ab Januar in 0,33-Liter-Flaschen. Radler-Fässer für die Gastronomie sind nicht vorgesehen. Fürs erste Jahr der Markteinführung 2006 will die Bitburger Brauerei rund 40 000 Hektoliter von dem Bier-Mischgetränk in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland verkaufen, ein Bruchteil des Gesamtabsatzes des Premium-Pilses von 4,2 Millionen Hektoliter. "Natürlich ist man in der Gruppe stärker", sagt May und verweist auf die anderen Brauereien der Bitburger Getränke-Gruppe König-Pilsener, Köstritzer, Licher und Wernesgrüner. Nichtsdestotrotz gebe es auch bei Bitburger eine "Rückbesinnung auf die Region. Denn das Wachstum kommt heute nicht mehr allein aus dem Hauptmarkt heraus."

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