Branche mit Chancen

TRIER. 150 freie Stellen, 180 offene Ausbildungsplätze, 30 Stellen europaweit: an der Job-Börse "Hotel und Gastronomie" in der Agentur für Arbeit in Trier gab es vielfältige Stellenangebote aus der gesamten Region Trier, und es herrschte Hochbetrieb.

Gesucht: Ausbildungsplatz als Koch. Alexander Maxheim aus Trierweiler ist optimistisch, dass er auf der Job-Börse "Hotel und Gastronomie" Tipps und verschiedene Angebote für einen Ausbildungsplatz finden wird. In einem Monat verlässt er die Realschule mit der mittleren Reife. "Ich habe mich etwas spät dazu entschieden, Koch zu werden. Die Job-Börse ist jetzt genau das Richtige." In der Eingangshalle der Agentur für Arbeit in Trier herrscht emsiges Treiben. An den Stellwänden pinnen Stellenangebote: von der Imbissverkäuferin bis hin zum Koch. Die Arbeitsvermittler hinter den Informationsständen haben alle Hände voll zu tun. Sie führen Gespräche, verteilen Angebote mit der Bitte, Kontakt mit den Arbeitgebern aufzunehmen. Im Berufsinformationszentrum erläutern Mitarbeiter der Agentur für Arbeit die individuelle Nutzung der Job-Börse im Internet. Alexander ist fündig geworden. Jetzt wartet er, bis die Beraterin am Stand "Bewerbung" Zeit hat, um ihm Ratschläge für die richtige Bewerbung zu geben. Martina Klankert-Drautzburg und Angela Graw-Zingen, die Teamleiterinnen im Bereich Vermittlungen in der Hauptagentur für Arbeit in Trier, haben im Vorfeld 400 Einladungen verschickt. "Wir haben Jugendliche und Arbeitslose, die für eine Arbeit im Bereich Hotel und Gastronomie in Frage kommen, zur Job-Börse eingeladen", sagt Martina Klankert-Drautzburg. Es besteht kein Muss, doch der Andrang ist groß. Auch Manuela Unger aus Brandscheid ist gekommen, um Adressen von Arbeitgebern zu erhalten, die eine Hotelfachfrau ausbilden. Nach einer Stunde vielfältiger Information ist sie sehr zufrieden. "Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Ich habe ein Angebot gefunden, das passt. Ich werde mich dort bewerben", sagt die junge Frau. Skeptisch betrachtet eine junge Mutter, die einen Wiedereinstieg als Hotelfachfrau plant, die Plattform "Job-Börse". "Finde ich doch auch alles im Internet", sagt sie. "Ich bin nur aufgrund der Einladung gekommen." Trotz Vorbehalt kommt sie mit einigen Vermittlern ins Gespräch und lässt sich ein paar Tipps für die Bewerbung geben. Einige Besucher vermissen die Arbeitgeber, auf die sie zu treffen gehofft hatten. "In diesem Jahr haben wir das Konzept verändert. Statt der Arbeitgeber geben die Vermittler die Informationen", sagt Angela Graw-Zingen. Helmut Scheuring vom Hotel- und Gaststättenverband Trier-Saarburg findet die Umstrukturierung der Job-Börse gut. "Einzelne Arbeitssuchende haben die Arbeitgeber zu sehr vereinnahmt. Nicht alle Interessenten kamen damals zum Zuge." "Ein Beruf im Hotel- oder Gaststättengewerbe ist zwar mit vielen Nachteilen, wie den unregelmäßigen Arbeitszeiten, behaftet, aber er ist wunderschön. Man hat viele Möglichkeiten, kann überall auf der Welt arbeiten, und gegessen und getrunken wird immer", sagt Helmut Scheuring. Im Sommer 2005 hat das Hotel- und Gaststättengewerbe rund 6000 Personen einen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Vielleicht gehört der eine oder andere Besucher der "Job-Börse" zu den Personen, die 2006 eine neue Chance bekommen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort