Da freut sich auch der Arbeitsmarkt

Frankfurt/Trier · Deutschlands Mittelständler und damit auch diejenigen in der Region Trier zeigen sich krisenfest. Für die Zukunft ist die Mehrheit der Unternehmen zuversichtlich. Das tut auch dem Arbeitsmarkt gut.

Frankfurt/Trier. Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist trotz wachsender Herausforderungen stabil positiv. In der Herbstumfrage des Bankenverbandes BVR und der DZ Bank bewerteten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage tendenziell nochmals besser als im Frühjahr. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich zwar leicht eingetrübt, bleiben aber im langjährigen Vergleich immer noch auf hohem Niveau. Ähnliches bestätigt die deutschlandweite Insolvenzerwartung für den Mittelstand. In der Region Trier wird der Rückgang der Firmenpleiten sogar stärker sein als im Rest der Bundesrepublik (siehe Extra).
Krisenfestigkeit gesteigert


"Der Mittelstand wird die Herausforderungen aus Fachkräftemangel, Brexit und Niedrigzinsniveau ohne größere Blessuren überstehen", prognostiziert An-dreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Die Unternehmen hätten ihre Krisenfestigkeit in den vergangenen Jahren vor allem dank stetiger Stärkung der Eigenkapitalquoten erheblich gesteigert. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der kleinen und mittleren Unternehmen beträgt kräftige 27,7 Prozent.
Insgesamt beurteilen 86,7 Prozent der 1501 repräsentativ befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage als "sehr gut" oder "gut". Im Frühjahr waren es noch 84,4 Prozent gewesen. Mehrheitlich erwarten Mittelständler quer durch alle Branchen, dass sich ihre Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten weiter verbessern wird. Am optimistischsten zeigen sich derzeit die Elektroindustrie sowie die Chemie- und Kunststoffindustrie. Die beiden exportorientierten Branchen hoffen auf ein Anziehen des Auslandsgeschäfts.
Acht von zehn (80,7 Prozent) Mittelständlern wollen in den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen investieren. Zudem hält die seit dem Jahr 2010 laufende Personaloffensive an: Im kommenden halben Jahr plant ein Viertel der Befragten einen weiteren Personalaufbau.
Fachkräfte Mangelware


Außer der Agrarwirtschaft wollen alle Branchen ihre Beschäftigung ausweiten. Zunehmend Sorgen bereitet den Betrieben allerdings der Fachkräftemangel: Für 70,4 Prozent der befragten Unternehmen ist dies das größte Problemfeld. dpa/sas

Extra

Die Stimmung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt ist zum Ende des Jahres hin sehr optimistisch. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch an den Trends zu den Privat- und Unternehmensinsolvenzen, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mitteilt. In der Region Trier kann man diesbezüglich sehr zufrieden sein. Erneut hat die Zahl aller Insolvenzen - ob bei Privatpersonen oder Betrieben - laut Creditreform abgenommen. Besonders der Trend bei den Unternehmenspleiten zeigt: In der Region Trier sind die Firmen auffallend robust und von Konjunkturdellen bislang verschont geblieben. Werden deutschlandweit für das aktuelle Jahr rund 21 700 Unternehmensinsolvenzen und damit rund 6,4 Prozent weniger als noch 2015 erwartet, so liegt der Rückgang für die Region Trier in diesem Jahr wohl bei satten Minus 18,4 Prozent und insgesamt 120 Fällen. Damit steht die Region weitaus positiver da als der Rest Deutschlands. Auch bei den Privatinsolvenzen steht der Trend eindeutig auf Rückgang: Deutschlandweit werden mit geschätzt rund 78 000 Fällen wohl gut 2,5 Prozent weniger Menschen von der Privatinsolvenz betroffen sein. In der Region Trier liegt der Rückgang bei geschätzt 449 Einzelfällen bei rund 1,3 Prozent. sas

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