Der Fördertopf ist leer

TRIER. Die Deutschen werden energiebewusster: Trotz immer wieder gekürzter Zuschüsse für Solaranlagen und Pellets-Kessel stieg die Nachfrage nach alternativen Energiequellen. Nun wurden die Fördermittel ganz gestoppt.

An den Zuschüssen alleine kann es nicht gelegen haben: Gerade einmal mit maximal 600 Euro unterstützte zuletzt der Staat den Einbau einer Solaranlage auf dem Dach. Bei Kosten von bis zu 5000 Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Trotz der immer geringeren Zuschüsse - binnen eines Jahres wurden sie halbiert - entscheiden sich immer mehr Hausbesitzer für Sonnenenergie. Klar, dass bei fast 1300 Anträgen auf Zuschüsse, die täglich beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) eintrudeln, die Mittel irgendwann erschöpft sind. Vergangene Woche stoppte das Bundesumweltministerium daher das Förderprogramm. Die eingeplanten 180 Millionen Euro, finanziert aus der Öko-Steuer, waren aufgebraucht. Bereits Ende 2005 war die Kasse zur Unterstützung der Öko-Heizungen leer. Daher wurden die Zuschüsse gekürzt und sollten übers Jahr gestreckt werden. Seit Langem wird das Anreizprogramm kritisiert. Einerseits fördere es den Umstieg auf alternative Energien, andererseits könne es nicht sein, dass die Kassenlage des Bundes entscheide, wer Zuschüsse bekommt und wer nicht, bemängelt der Bundesverband Solarwirtschaft. Er fordert ein Wärmegesetz, das nach dem Vorbild des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes ökologische Heizwärme finanziell belohnt. Auch Steuerentlastungen für Besitzer von Solaranlagen oder Holz-Pellets-Kesseln sind in der Diskussion. Ein Förderstopp jedenfalls sei das falsche Signal, kritisiert der Branchenverband. Das Bundesumweltministerium will im Herbst entscheiden, wie die Förderung im nächsten Jahr aussehen soll. Wegen der unsicheren Lage suchen immer mehr Hausbesitzer nach Alternativen zur Sonnenenergie oder zu den Pellets. Denn nicht nur Solaranlagen erleben derzeit einen Boom. Auch mit Holz befeuerte Kamin-Öfen. Doch die Besitzer, die nicht selten zusätzlich auch Solaranlagen auf dem Dach haben, dürften in diesen Tagen eine böse Überraschung erleben: Das Brennholz wird knapp, zumindest das fertig geschlagene und getrocknete. Die Nachfrage sei deutlich gestiegen, hieß es übereinstimmend auf TV-Nachfrage bei den Forstämtern Daun, Saarburg und Hochwald. Wer sich im vergangenen Jahr keinen Holzvorrat angelegt hat, muss sich sputen, um noch genug Brennmaterial zu bekommen.

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