Der Osten lockt

Hahn. Im Zuge der EU-Erweiterung haben die westeuropäischen Billigfluggesellschaften den Osten Europas als Markt entdeckt. Umgekehrt drängen auch die Osteuropäer nach Westen. Seit gestern mischt eine rumänische Low-Cost-Airline auf dem deutschen Markt mit.

Rumänien ist zwar noch nicht EU-Mitglied, doch "in einem Jahr wird es so weit sein", freute sich Adam Vendling, Reise-Projektmanager der rumänischen Fluggesellschaft Blue Air. Im Dezember 2004 wurde die Low-Cost-Airline gegründet. Seit 31. März fliegen die Rumänen den Flughafen Hahn an. Die Gesellschaft steht zwar erst am Anfang, doch das Geschäftskonzept weist Parallelen zum Platzhirsch des Hahns, der irischen Ryanair, auf. Auch Blue Air landet auf so genannten sekundären Flughäfen. Also nicht direkt in den großen Städten, sondern auf kleineren Flughäfen, die jeweils abseits vom Stadtzentrum liegen. "Wir wollen die billigsten Ticketpreise bieten", sagt Florentina Ivan, Marketingleiterin bei Blue Air. So gibt es ein Flugticket auch schon mal für einen Euro. Wie bei den Iren, wird auch an Bord von Blue Air kein Essen serviert. Getränke und kleine Snacks können gekauft werden. Das Streckennetz von Blue Air umfasst Flüge von Rumänien nach Frankreich, Holland, Italien, Spanien, in die Türkei und nun auch nach Deutschland. Blue Air ist die einzige Fluggesellschaft mit ausschließlich rumänischem Kapital. Die bisher drei Maschinen vom Typ Boeing 737-300 und -500 sind zu 70 Prozent ausgelastet. In diesem Jahr erwarten die Rumänen, 350 000 Passagiere zu befördern. Noch in diesem Jahr kommt ein weiteres Flugzeug hinzu, zwei weitere sollen bis 2007 angeschafft werden. Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher baut dabei auf Geschäftskunden: "Mittlerweile beträgt der Anteil an unseren Passagierzahlen mehr als 30 Prozent. Ich rechne damit, dass auch Blue Air davon profitieren wird und künftig viele Geschäftsleute die günstige Verbindung nach Bukarest nutzen werden."

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