Der große Frust

TRIER. Im Frühjahr war es zu kalt, jetzt ist es zu heiß: Das Wetter macht den Bauern zu schaffen. Enorme Ernteausfälle sind die Folge.

Das Wetter wird zwar nicht das Hauptthema beim heute beginnenden Bauerntag in Freiburg sein. Es wird aber für genügend Gesprächsstoff sorgen. Zumindest lässt sich übers Wetter gut gut jammern. Genauso wie über den immer wieder von ihrem Chef-Bauern Gerd Sonnleitner angemahnten "ruinösen Preisdruck" und die angespannte Situation der deutschen Bauern. Und die wird sich durch das extreme Wetter noch verschärfen: Frostschäden im Frühjahr, Unwetter im Mai und nun die anhaltende Hitze. "Existenzbedrohende Totalschäden in der Landwirtschaft nehmen zu", heißt es bei der Vereinigten Hagelversicherung, die Landwirte gegen Unwetterrisiken versichert. Von Februar an verzeichnet der Deutsche Wetterdienst unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Experten vergleichen die Ernteausfälle mit denen von 1976, als es eine fast drei monatige Rekordhitze gab. Die Vereinigte Hagel spricht bereits von einem Dürrejahr. Witterungsschwankungen, das erkennt auch der deutsche Bauernbund (DBB), sind für Landwirte nichts Neues. "Schon unsere Väter und Großväter hatten damit zu kämpfen", so DBB-Generalsekretär Jochen Dettmer. Doch hätten die landwirtschaftlichen Betriebe heute keine Reserven mehr. Daher brauchten die Bauern eine "vernünftige" Agrarpolitik, die den Landwirten ein Auskommen verschaffe, und die Verbraucher müssten endlich bereit sein, angemessene Preise für die landwirtschaftlichen Produkte zu bezahlen. Themen, die wie bei jedem Bauerntreffen, auch in Freiburg diskutiert werden. Die Ernteausfälle machen den bäuerlichen Frust noch größer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort