Design als Frage des Geschmacks

Für die Studenten gibt's Rosinen, für die Milch aus der Eifel vielleicht ein neues Gesicht: Angehende Kommunikationsdesigner der Trierer Fachhochschule (FH) haben innovative Milchtüten für die Milch-Union Hocheifel (Muh) kreiert. Die Kooperation zwischen Fachhochschule und Wirtschaft ist nun auch offiziell besiegelt worden.

 Rainer Sievers (links) und Jörg Wallmeier präsentieren die Packungs-Entwürfe. TV-Foto: Ursula Quickert

Rainer Sievers (links) und Jörg Wallmeier präsentieren die Packungs-Entwürfe. TV-Foto: Ursula Quickert

Trier/Pronsfeld. Eine Kuh springt, die andere neigt den Kopf zur Seite. Ein Kälbchen hat es sich im Heu bequem gemacht. All diese Motive finden sich auf den Verpackungen wieder, die Studenten der Trierer Fachhochschule für die Muh entworfen haben.

Drei Monate lang haben 27 Design-Studenten unter ihrer Professorin Anita Burgard kreative Ideen gesammelt, wie sich Frischmilch optisch vermarkten lässt.

Mehr als 30 Entwürfe wurden eingereicht



Das Ergebnis waren mehr als 30 Entwürfe, die auf einem ebenfalls von den Studenten kreierten Muh-Messestand präsentiert wurden. Die vier Designs, die dort am besten ankamen, stehen nun in der engeren Wahl, künftig Milchtüten der Muh zu schmücken.

Denn seit dem Sommer hat die Pronsfelder Molkerei auch Frischmilch im Sortiment - die bislang allerdings nicht unter der Marke Muh firmiert. Ob sich dies ändert, wird das Unternehmen nach Auskunft von Marketingleiter Wolfgang Rommel in naher Zukunft entscheiden. Kommt die Milch unter der eigenen Marke auf den Markt, "wird das Design möglicherweise umgesetzt", sagt Rommel.

Design mit und ohne Tiere



Zur Auswahl stehen dann zwei klassische und zwei ausgefallene Entwürfe. Die ersten beiden sind im typischen Blau und Weiß gehalten. Darauf sind Kühe gezeichnet: einmal die bekannte Kuh der Muh, die den Kopf zur Seite neigt, das andere Mal eine Kuh, die aus einer Milchwelle herausspringt und damit Dynamik verspricht.

Entwurf Nummer drei zeigt ein Kälbchen im Heu. Ganz ohne Tier kommt dagegen das modernste Design aus - versehen mit den Schriftzügen "eins, fünf" und "drei, fünf", was modern-plakativ über den Fettgehalt in der Milch aufklärt.

Eine Kundenumfrage hat schließlich ergeben: Die Milchtrinker mögen's klassisch - und wollen auf den Verpackungen am liebsten eine freundlich dreinschauende Kuh sehen. Keinen Sprung, kein Heu.

Auf dieses "exzellente" Ergebnis der Kooperation mit dem Studienfach "Design Körper Raum" des Fachbereichs Kommunikationsdesign ist Muh-Geschäftsführer Rainer Sievers sichtlich stolz und erklärt: "Wir wollen die Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen." Bereits im vorigen Jahr hatte es ein Probeprojekt gegeben.

"Die Studierenden liefern uns innovative Problemlösungen", lobt Rommel das Engagement. Und der Nachwuchs kann dank der Aufträge praxisnah arbeiten.

"Mit diesem Auftrag haben die Studenten wirklich Rosinen von der Muh bekommen", ergänzt Burgard. Fachhochschul-Präsident Jörg Wallmeier hatte noch einen weiteren Grund zur Freude: Die Muh hat die FH zur Finanzierung des Projekts mit einem fünfstelligen Betrag unterstützt.

Um die Zusammenarbeit auch offiziell zu besiegeln, unterzeichneten Wallmeier und Sievers nun einen Kooperationsvertrag. In den nächsten beiden Jahren will die Muh auf diese Weise den akademischen Nachwuchs fördern.

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