Die Wut wächst

TRIER. (wie) Die durch den Finanzskandal der Kasseler F & P-Gesellschaft geprellten Anleger fordern, dass die Ermittlungen ausgeweitet werden. Sie wollen gegen die Anlageberater und die Aufsichtsbehörde vorgehen.

Noch sind die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen der Kasseler F & P-Gesellschaft nicht abgeschlossen. Wie lange es noch dauern wird, bis sich Polizei und Staatsanwaltschaft zumindest einen groben Überblick über den Gesamtschaden durch den mutmaßlichen Anlagebetrug verschafft haben werden, das weiß man nicht bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Kassel. Unterdessen ist es einer Dieburger Interessengemeinschaft von F & P-Geschädigten gelungen, Pfändungen bei den in Haft sitzenden Verantwortlichen der Gesellschaft durchführen zu lassen, um einen Teil des angelegten Geldes zurückzubekommen. Allein in der Eifel sind 320 Anleger geprellt worden. Sie wollen nun gegen die Vermittler zweier Beratungsunternehmen aus Bitburg und Prüm vorgehen. Nach TV-Informationen wurde bereits Strafanzeige gegen beide Unternehmen gestellt. Begründung: Die Anlagevermittler hätten grob fahrlässig gehandelt und falschberaten. Aber auch gegen die Aufsichtsbehörden wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und gegen die Wirtschaftsprüfer von F & P wollen die geprellten Anleger vorgehen. Sie werfen ihnen vor, dass sie zu lange untätig den Geschäften des Kasseler Unternehmens zugesehen hätten. "Das war grob fahrlässig", sagt Friedhelm Bongartz, Sprecher des Vereins der geschädigten Anleger aus der Eifel. Es wird überlegt, auch Anzeige gegen einen Börsenmakler in London zu erstatten, der die F & P-Fonds verwaltet haben soll. Neben dem Ärger wegen des Finanzskandals haben einige Anleger derzeit wohl auch Probleme mit ihrer Rechtsschutzversicherung, die sich weigert, die Kosten für einen Rechtsstreit zu übernehmen. Der Finanzsachverständige Oliver Schäfer, selbst Mitglied im Verein, rät, Widerspruch dagegen einzulegen.

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