Ein Arbeitsloser mehr als im Januar

Trier · Monat für Monat legt die Agentur für Arbeit die Arbeitslosenzahlen vor. Im Fokus stehen dabei die absolute Zahl und die Arbeitslosenquote. Doch in Wirklichkeit ist der Arbeitsmarkt weitaus aufgeregter, als der reine Monatsvergleich zeigen kann.

Trier. Die nackten Zahlen auf dem regionalen Arbeitsmarkt spiegeln einen ruhigen Jahresbeginn wider. Im Januar haben insgesamt 12 664 Männer und Frauen in der Region einen Arbeitsplatz gesucht, im Februar waren es 12 665.
Doch in den vier Wochen hat sich natürlich weitaus mehr getan: Denn insgesamt mussten 3243 Frauen und Männer sich neu oder erneut arbeitslos melden. Im Vergleich zum Vormonat, dem Januar, bedeutet dies einen Rückgang von 25 Prozent. Dabei ist der Februar in den vergangenen Jahren immer wieder dadurch aufgefallen, dass deutlich mehr Menschen arbeitslos wurden als im Januar. Im Februar 2014 waren beispielsweise 500 Menschen mehr arbeitslos.
Entsprechend zufrieden ist der Chef der Arbeitsagentur Trier, Heribert Wilhelmi: "Obwohl der Winter den Arbeitsmarkt in manchen Regionen noch fest im Griff hat, mussten sich im Februar bedeutend weniger Menschen arbeitslos melden als im Januar." Geichzeitig hätten mit 3230 Männern und Frauen wieder mehr Menschen einen neuen Job gefunden. "Dass nach dem Wintereinbruch im Januar die Arbeitslosenquote im Februar bei nur 4,5 Prozent liegt und nicht weiter angestiegen ist, spricht für die konjunkturelle Stabilität des hiesigen Arbeitsmarkts und lässt eine weitere positive Entwicklung erwarten", betont Wilhelmi. Dass zwischen neuen Arbeitslosen und neuen Beschäftigten ein Unterschied von 13 Menschen liegt - und nicht nur wie die blanken Zahlen spiegeln ein Arbeitsloser - kann unterschiedliche Gründe haben: Betroffene gehen beispielsweise in Rente, ziehen in eine andere Region oder machen sich selbstständig.
Großes Jobangebot


Unter diesen Voraussetzungen geht die Arbeitsagentur davon aus, dass sich die Situation für Arbeitssuchende weiter verbessert. Dies zeige die Entwicklung auf die Fachkräftenachfrage. Wilhelmi: "Diese hat schon kräftig angezogen." Allein im Februar wurden den Mitarbeitern der Arbeitsagentur fast 1250 freie Stellen gemeldet. "Das ist im Vergleich zu den fünf vorherigen Jahren eine überdurchschnittliche Entwicklung", sagt der Agenturchef. Insgesamt stehen den Arbeitssuchenden in der Region derzeit 3343 freie Stellen zur Auswahl. Besonders gut sind die Jobchancen aktuell im Gesundheits- und Sozialwesen mit 379 offenen Stellen, gefolgt vom Gastgewerbe mit 357 Jobangeboten, dem Handel mit 352 freien Arbeitsplätzen, dem verarbeitenden Gewerbe mit 347 Stellenangeboten und der Zeitarbeit mit 886 Stellenausschreibungen.Extra

Bund: Mit 3,017 Millionen rutschte die Zahl der Erwerbslosen zum Winterende auf den niedrigsten Februarstand seit 24 Jahren, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Damit sind 15 000 Menschen weniger auf Jobsuche als im Januar und 121 000 weniger als vor einem Jahr. Land: Im Februar waren rund 123 300 Frauen und Männer ohne Job. Bei den unter 25-Jährigen wurden 12 800 Jobsuchende gezählt und damit 600 mehr als einen Monat zuvor. Zahlreiche junge Menschen würden ihre Ausbildungen abschließen, teilweise aber nicht von den Betrieben übernommen. dpa

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