"Ein Signal muss her"

HANNOVER. Das Saarland und Rheinland-Pfalz gehen messestrategisch neue Wege. Auf großen Messen schließen sich beide "Länder" auf Gemeinschaftsständen zusammen. Der erste Härtetest findet auf der Hannover-Messe Industrie statt, die bis 12. April an der Leine ihre Pforten geöffnet hat.

Die Messe-Landschaft ist im Umbruch. Deutschland muss um seine überragende Stellung als Messestandort Nummer eins in der Welt fürchten. Neue Strukturen sind angesagt. Dieser Herausforderung stellen sich auch die beiden südwestdeutschen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland, indem sie sich in Zukunft mit Gemeinschaftsständen zusammen präsentieren wollen. Wie der saarländische Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi (CDU) anlässlich des traditionellen "Tages des Saarlandes" an der Leine unterstrich, sei auch daran gedacht, später Luxemburg und Lothringen mit ins Boot zu nehmen, so dass die Großregion Saar-Lor-Lux auf den Groß-Messen eine gemeinsame Vistenkarte abgeben könne. Bei dem Besuch der diesjährigen Gemeinschaftsstände und verschiedener Einzelausssteller auf der Hannover-Messe Industrie zeigten sich die Saarländer mit dem Bild, das das Land zusammen mit Rheinland-Pfalz abgibt, zufrieden, obwohl die Zahl der Saar-Aussteller gegenüber dem Vorjahr deutlich, nämlich von 59 auf 44 Aussteller insgesamt zurückgegangen ist. Aus Rheinland-Pfalz sind diesmal 81 Firmen dabei, im Vorjahr waren es noch 132. Alle Bundesländer zusammengenommen sind in diesem Jahr mit 3231 Ausstellern vertreten, im Vorjahr waren es noch 3935. Die Aussteller selbst sind zuversichtlich, jedenfalls die von unserer Zeitung befragten Firmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. So erwartet Edmund Weiling von der Firma Mave Presstec, Laser und Fertigungstechnik GmbH (Hatzenbühl), von der diesjährigen Industriemesse endlich eine Antwort auf die Frage, wie es wirtschaftlich im Lande weiter geht. "Ein Signal für die Zukunft muss her", unterstrich der Mann aus Rheinland-Pfalz. Mit dem Gemeinschaftsstand ist er zufrieden, auch dass das Saarland und Rheinland-Pfalz jetzt gemeinsam auftreten. Er ist ein alter Messehase, war schon 15 Mal in Hannover, drei Mal davon auf einem Gemeinschaftsstand. Rudolf Michely von der Gebr. Michely GmbH, Neunkirchen, ist in diesem Jahr zum zehnten Mal dabei. Er sieht das Geschäft (spezieller Industrieguss, dabei Pfannen, auch die so genannte saarländische Lyoner-Pann) wieder anziehen, sich zumindest stabilisieren. Er hat in Hannover traditionelle Kontakte zu pflegen und hat an der Leine auch schon Großaufträge akquiriert.

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