Ein bisschen besser geht es noch

Die Lage ist gut. Aber sie könnte sogar noch ein bisschen besser sein. Das ist, kurz und knapp zusammengefasst, die Meinung der Trierer Kammern über die wirtschaftliche Situation in der Region.

 Prächtiges Wachstum: Derzeit gedeiht die Wirtschaft in der Region – doch die Kammern fordern weitere Reformen wie die Einführung von Studiengebühren. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Prächtiges Wachstum: Derzeit gedeiht die Wirtschaft in der Region – doch die Kammern fordern weitere Reformen wie die Einführung von Studiengebühren. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Trier. Wann immer sich die Kammern in den vergangenen Jahren zur wirtschaftlichen Lage der Region Trier äußerten, vermeldeten deren Spitzenvertreter mehr Schatten als Licht. Dunkle Wolken gibt es nach Meinung der beiden Hauptgeschäftsführer Arne Rössel (Industrie- und Handelskammer, IHK) und Hans-Hermann Kocks (Handwerkskammer, HWK) zwar immer noch. Doch die wirtschaftlichen Kennzahlen der Region zeigten eindeutig nach oben, sagen die beiden Experten.Besonders eindrucksvoll: Mit einer Arbeitslosenquote von aktuell 5,2 Prozent (zum Vergleich: 6,8 Prozent in Rheinland-Pfalz) herrsche zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück inzwischen "nahezu Vollbeschäftigung", sagt Rössel.Überdurchschnittlich sei seit ein paar Jahren auch das wirtschaftliche Wachstum in der Region, wenn auch die Wirtschaftskraft - gemessen am Landes- oder Bundesdurchschnitt - noch etwas hinterherhinkt. Allerdings: Der Abstand wird immer geringer.Zu verdanken ist dies nach Ansicht der Kammervertreter "dem Nachbarn Luxemburg mit seinen positiven Wachstums-Impulsen". Aber auch dem regionalen Mittelstand, der sich immer besser entwickle. Und wie sind die Aussichten? "Für die nächsten fünf bis acht Jahre bin ich optimistisch", sagt IHK-Chef Rössel, "wenn die Politik die Reformen weiter vorantreibt." So sei etwa das Steuersystem immer noch zu kompliziert, belasteten hohe Bürokratiekosten die Unternehmen, meint IHK-Präsident Peter Adrian. Zudem würden Personengesellschaften (sind in der Regel Handwerksbetriebe) nicht ausreichend entlastet, kritisiert HWK-Präsident Rudolf Müller. Einig sind sich die beiden Kammern auch, dass die Region beim Thema Bildung noch Nachholbedarf habe. "Unsere Hochschulen sind nur Durchschnitt", kritisierte HWK-Hauptgeschäftsführer Kocks unter Verweis auf ein in der TV-Mittwochsausgabe veröffentlichtes aktuelles Ranking. Um die schlechter gewordene Wettbewerbsposition zu verbessern, müssten die regionalen Hochschulen finanziell besser ausgestattet werden, lautet die Forderung der Kammern. Und wie? "Durch die Einführung von Studiengebühren", sagt HWK-Präsident Rudolf Müller, der sich auch dafür aussprach, mehr in die Hauptschulen zu investieren. Müller: "Wir brauchen qualifizierte Mitarbeiter."Und wie zufrieden sind die Herren Kammervertreter mit der Politik - Schwarz-Rot im Bund und Rot pur in Mainz? "Alles in allem können wir uns nicht beklagen", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Rössel. Einzelne Kritikpunkte gebe es dennoch, etwa die bürokratische Ausgestaltung des Ladenschlussgesetzes oder den derzeit diskutierten Landesentwicklungsplan.Die IHK Trier vertritt 25 500 Unternehmen mit 90 000 Mitarbeitern, die HWK 6400 Unternehmen mit 40 000 Mitarbeitern. Den kompletten Bericht zur wirtschaftlichen Lage in der Region gibt´ es im Internet unter

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