Ein leichtes Kleid für Bit

BITBURG. Rechtzeitig zur Sommersaison bringt die Bitburger Brauerei ein neues Gebinde auf den Markt: Als erste deutsche Premium-Marke füllt Bitburger ab Mai ihr Pils in einer 0,5-Liter-PET-Flasche ab. Die Einwegflasche kommt an Kiosken, Tankstellen, beim Markendiscounter Plus und bei der Rewe-Gruppe in die Regale. Der Preis soll zwischen 65 und 69 Cent liegen.

"Die PET-Flasche ist eine Reaktion auf die gestiegene Nachfrage des Handels nach einem leichten, unzerbrechlichen und wieder verschließbaren Gebinde als Ersatz für die weit reichende Auslistung der Dose als Folge des Zwangspfandes", begründet Bit-Geschäftsführer Peter Rikowski die Entscheidung.Jahrelange Erfahrung

Hinreichend Erfahrung in Sachen Polyethylenterephthalat - kurz PET - hat die Bitburger Getränkegruppe bereits in den vergangenen Jahren gesammelt. Der zur Gruppe gehörende Gerolsteiner Brunnen verhalf gegen großen Widerstand aus der Mineralwasserbranche dem PET-Gebinde beim Sprudel zum Siegeszug in Deutschland. Heute verkauft die Nummer eins unter den deutschen Mineralbrunnen fast 70 Prozent in PET-Gebinden. Auch die Bitburger-Brauerei hat sich schon früh mit PET-Flaschen beschäftigt: Im Frühjahr 2000 legten die Eifelbrauer die 38er-Bigneck-Flasche auf, die für den so genannten Convenience-Bereich (Tankstellen, Kioske etc.) reserviert war. Doch die Flasche mit der überdimensionalen Flaschenöffnung (38 Millimeter) wurde kein Renner, und mit Einführung des Zwangspfands schlug schnell die letzte Stunde für die Bigneck-Flasche. Der zweite PET-Anlauf der Eifelbrauer verspricht indes mehr Erfolg. Die neue 0,5-Longneck-Flasche hat sich im Äußeren den Glasgebinden angeglichen, ist aber mit 32 Gramm Eigengewicht wesentlich leichter als eine Glasflasche. Bit in PET wird es vorerst nur als Einweg geben. Thomas Krössges, stellvertretender Vertriebsdirektor Handel: "Wie werden Ende Mai den Convenience-Markt beliefern und Anfang Juni dann den Markendiscounter Plus und die Rewe-Gruppe." Der Vertriebsfachmann setzt große Erwartungen in das Produkt. Die neue Flasche sei bruchsicher, die fünf-schichtige so genannte Multilayer-Technologie garantiere eine Mindesthaltbarkeit von sechs Monaten. "Alle diese Eigenschaften machen sie zu einem Gebinde, das sich ideal für den Unterwegskonsum und Events eignet", sagt Thomas Krössges. Zudem scheint der Verbraucher heute durchaus bereit zu sein, sein Bier aus PET-Flaschen zu trinken.Schon 7,5 Prozent Marktanteil

PET könnte die Dose ersetzen, glauben Experten: Während vor Einführung des Zwangspfands im Jahr 2003 die Dose noch 25 Prozent Marktanteil hatte, brach dieses Segment für die deutschen Bierbrauer fast vollkommen weg. Die Bitburger Brauerei hatte aber noch nie groß auf die Dose gesetzt - ihr Anteil am Gesamtabsatz lag stets im unteren einstelligen Bereich. Bier in PET hat sich in der Gesamtbranche schon in wenigen Monaten einen Anteil von 7,5 Prozent erobert. Im Kampf um Zuwächse im stagnierenden deutschen Biermarkt hat die Bitburger Brauerei nun die Nase unter den Premium-Anbietern vorn. Die in Bitburg installierte spezielle PET-Abfüllanlage kann im Einschichtbetrieb etwa 10 000 Hektoliter Bier pro Monat abfüllen. Bei den anderen deutschen Premium-Brauern ist bisher Marken-Pils in PET-Flaschen kein Thema - noch nicht.

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