Erster Schritt zum Job

TRIER. (ph) In "Ausbildung jetzt!" geht es heute um das Bewerbungsschreiben. Die gemeinsame Aktion der beiden Wirtschaftskammern, der Agentur für Arbeit und des Trierischen Volksfreunds hat sich zum Ziel gesetzt, für jeden Schulabgänger eine Lehrstelle zu finden.

"Am Anfang wusste ich nicht, was ich schreiben soll", erinnert sich Patrick. Schließlich schreibt man als 15-Jähriger Schüler ja nicht alle Tage an seinen - hoffentlich - zukünftigen Arbeitgeber. Dabei ist ein Bewerbungsschreiben eminent wichtig, um die Einladung zu einem persönlichen Gespräch und später womöglich eine Lehrstelle zu bekommen, sagt Manfred Herber, Leiter des Berufsinformations-Zentrums der Arbeitsagentur Trier. "Mit dem Bewerbungsschreiben sollte man sich schon etwas Mühe geben", sagt Herber. Schließlich wolle der Schüler damit ja Werbung in eigener Sache betreiben. Da wäre zunächst einmal das Anschreiben: Es ist sozusagen die Visitenkarte des Bewerbers und vermittelt einen ersten Eindruck. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Din-A-4-Seite, möglichst am Computer geschrieben und nach Herbers Worten "optisch sauber und individuell" sein. Wichtig ist außerdem: Niemals an "sehr geehrte Damen und Herren" schreiben, sondern immer an einen konkreten Mitarbeiter der Firma, möglichst den Personalchef. Das gilt auch bei so genannten blinden Bewerbungen bei Firmen, die keine Stellenanzeige aufgegeben haben. Im Anschreiben sollte der Bewerber sein Interesse an der angebotenen Lehrstelle und dem Beruf generell begründen. Kaum nötig darauf hinzuweisen, dass im Briefkopf die vollständige Anschrift samt Telefonnummer und gegebenenfalls E-Mail-Adresse sowie die Anschrift der Firma erscheinen müssen. Auch eine Betreffzeile gehört zu einem vollständigen geschäftlichen Schreiben. Der Lebenslauf, zweites wichtiges Element eines Bewerbungsschreibens, sollte in tabellarischer Form verfasst sein. Sinnvoll ist es hier, chronologisch rückwärts vorzugehen und mit dem (bevorstehenden) Schulabschluss zu beginnen. Der ist für den Arbeitgeber interessanter als das Geburtsdatum oder der Name der Grundschule. Im Lebenslauf finden absolvierte Praktika und Auslandsaufenthalte ebenso ihren Platz wie Fremdsprachenkenntnisse oder Hobbys. Nicht fehlen dürfen, ebenso wie beim Anschreiben, Ort, Datum und Unterschrift. Das Bewerbungsschreiben vervollständigen ein Foto des Absenders - möglichst von einem professionellen Fotografen - sowie Zeugnisse und eventuelle Arbeitsproben. Sabrina hat alle diese Dokumente schon 40 Mal weggeschickt. Ebenso wie Patrick besucht sie die 9. Klasse der Geschwister-Scholl-Hauptschule in Trier und bewirbt sich seit Februar für eine Lehrstelle als Kauffrau im Einzelhandel. Probleme mit dem Schreiben der Bewerbungen habe sie nicht gehabt, erzählt die 14-Jährige. Schließlich hätten sie sich im Unterricht ausführlich damit beschäftigt. Während Sabrina nach zwei Vorstellungs-Gesprächen noch auf die Antworten der Betriebe wartet, hat Patrick einen Ausbildungsvertrag in seinem Wunschberuf bereits in der Tasche: Er wird im Herbst eine Lehre zumStuckateur beginnen. Informationen und Anleitungen zum Verfassen eines Bewerbungsschreibens bieten die Broschüren "Richtig bewerben - aber wie?" und "Mach's richtig" der Arbeitsagentur oder im Internet die Seiten www. bewerbung-um-eine-ausbildungsstelle.de, www.machs-richtig.de oder www.arbeitsagentur.de.

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