Pünktlichkeit, angemessene Kleidung, Sauberkeit und vollständige Unterlagen sind die ersten Schritte zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch. "Eigentlich eine Selbstverständlichkeit", sagt Gregor Schwindling, Leiter des Bewerbungszentrums der Handwerkskammer Trier in Gerolstein. "Trotzdem werden diese Punkte nicht von allen beachtet." So weit so gut. Aber wie geht es weiter? "Wichtig ist die Vorbereitung. Sie beansprucht auch mehrere Tage", sagt Schwindling. Man sollte sich auf jeden Fall über das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, informieren. Homepages seien eine gute Möglichkeit. Im nächsten Schritt sollte man sich Fragen überlegen, die der Personalchef stellen könnte. "In erster Linie werden Fragen zu den Bereichen Persönlichkeit,Leistungsmotivation und fachliche Kompetenzen gestellt. Es gibt sowohl im Internet als auch in der Literatur Fragenkataloge, die man zur Übung durcharbeiten kann", rät Schwindling. Aber auch Fragen, die man selbst stellen möchte, sollte man sich überlegen. "Wenn der Personalchef die Tätigkeit erläutert und das Unternehmen darstellt, sollte man sich nicht auf das Zuhören beschränken, sondern aktiv sein und zeigen, dass man der richtige Mann oder die richtige Frau für die Stelle ist", sagt Alexandra Lossjew, Referentin im Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Bei der Aufforderung "Erzählen Sie mal etwas über sich" geraten viele Bewerber ins Stottern. "Man sollte diese Chance nutzen, sich selbst zu präsentieren und Werbung für sich zu machen", sagt Torsten Gärtner, Mitarbeiter des sozialpädagogischen Dienstes der HWK. Im Vordergrund steht dabei, was man schulisch oder beruflich schon gemacht hat, warum man sich für diese Stelle geeignet hält, und dass man seine Person kurz darstellt. "Im Prinzip sollte man das, was man in der Bewerbung geschrieben hat, nochmal in Worte fassen", sagt Bewerbungs-Experte Schwindling. "Hilfreich ist auch, eine Liste der eigenen Stärken und Schwächen zu erstellen", rät Alexandra Lossjew. Dabei sollte man sich fragen: Welche meiner Stärken passen gut zum Betrieb, und welche Schwächen kann ich wie ausgleichen? Und wie verhalte ich mich bei provokanten Fragen? "In erster Linie sollte man die Ruhe bewahren. Man kann auch mit einer Gegenfrage reagieren. Ansonsten kann man ausweichend antworten", rät Schwindling. In einem waren sich alle Experten einig: Man sollte ein hohes Maß an Motivation und Interesse vermitteln und sich positiv von anderen Bewerbern abheben. Entscheidend sei die Art und Weise, wie man sich präsentiert. Dabei sollte der goldene Mittelweg zwischen Selbstbewusstsein und Hochnäsigkeit gefunden werden. Wer sich zum Thema Bewerbung weiter informieren will, kann dies vom 27. bis 29. September auf der Bildungsmesse "Job & Karriere" im Messepark Trier tun. Außerdem sind im Arbeitsamt Broschüren erhältlich. Die IHK plant für das kommende Jahr eine Seminarreihe zum Thema "Bewerbung für qualifizierte Fachkräfte, die in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen". Weitere Auskünfte erteilt Weiterbildungsreferent Jürgen Tilk, Telefon 0651/9777701.