Europa sei Dank

Der Karlsberg-Getränkever-bund hat sich im schwierigen Umfeld behauptet: Europaweit konnte die Gruppe zulegen, im Inland war der Bierabsatz dagegen rückläufig.

Homburg. Das Biergeschäft in Deutschland wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Darunter hat auch Karlsberg, die größte Saar-Brauerei, zu leiden. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2006 dank Fußball-WM leicht an. "Das ist aber kein langfristiger Trend, die Konsumkurve beim Bier wird ihre Talfahrt fortsetzen", sagte Karlsberg-Chef Richard Weber gestern in Homburg bei der Vorlage der Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2006/2007 (1. April bis 31. März). Trotz aller Fußball-WM-Begeisterung verbuchte Karlsberg bei seinem Bier-Inlandsabsatz einen Rückgang gegenüber 2005/2006, zu dem auch Karlsbergs einsame und von der Konkurrenz nicht mitvollzogene Preiserhöhung im Sommer 2006 beigetragen hat. Dennoch legte unterm Strich der Absatz von Bier und Biermischgetränken in der gesamten Gruppe zu. Auch beim zur Gruppe gehörenden Löwenbräu in Trier ist man zufrieden: Der Absatz liege über den Erwartungen, sagte Sven Schirmer, Verkaufsleiter Gastronomie bei der Karlsberg-brauerei.Doch vor allem das Auslandsgeschäft brummt. Dabei dreht die französische Tochter Brasserie Licorne (zuvor: Brasserie de Saverne) im Elsass mächtig auf, die erneut Rekordwerte einfuhr. Nach wie vor treiben die Biermischgetränke den Markt voran. Dort hatte Karlsberg vor einigen Jahren mit dem Bier-Cola-Getränk Mixery den Startschuss für Biermixgetränke als Markenartikel gegeben. Seither machen sowohl die Discounter als auch die schnell auf den Mixgetränke-Zug aufgesprungene Konkurrenz den Saarländern das Leben schwer.An der Saar will Karlsberg seine führende Position vor Bitburger weiter ausbauen, so Weber. Die hohen Preissteigerungen bei Rohstoffen (Hopfen, Malz) und den Energiekosten werden zu neuen Preiserhöhungen in der deutschen Bierlandschaft im Frühjahr 2008 führen, so Weber. Zahlen nannte er nicht. "In den nächsten fünf Jahren wird Bier in Deutschland aber um mindestens 40 Prozent teurer", sagt Weber, der auch Präsident der deutschen Brauer ist.

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