"Die meisten buchen schon früh", sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalter-Verband. "Dann können sie nach ihren eigenen Vorstellungen auswählen und vor allem die Frühbucherrabatte nutzen." Die, so bestätigen es Reiseveranstalter und Reisebüros, spielen bei der Auswahl eine große Rolle, genau wie Kinderfestpreise und "All-Inclusive"-Angebote. Sie machen die Kosten für den Ferienaufenthalt kalkulierbar. "Dabei muss die Reise nicht unbedingt nur billig sein. Es wird sehr genau geprüft, was man für sein Geld bekommt", sagt Daniela Sauerwald von ITS, dem größten Anbieter von Familienreisen. Die Unterbringung im Vier-Sterne-Hotel mit guter Kinderbetreuung hat dann mal Vorrang vor einem etwas günstigeren Angebot, das nicht so komfortabel ist. "Nur, wenn die Kinder Urlaub haben, haben auch die Eltern Urlaub," sagt Astrid Sauerwein, vom Reisebüro First in Trier. "Deswegen sind Klubanlagen mit guten Kinderangeboten gefragt." Als besonders familienfreundlich gilt in dieser Hinsicht die Türkei, die auf die Frage nach den beliebtesten Zielen in diesem Jahr fast immer an erster Stelle genannt wird. Aber auch Ägypten, Tunesien, Bulgarien, Kroatien, Spanien, Griechenland und die Kanaren erfreuen sich großer Nachfrage bei Familien. "Warmwasserbadeziele im Nahbereich", nennt Astrid Sauerwein diese Länder. Sie alle sind in relativ kurzen Flugzeiten zu erreichen undlocken mit Sonnenschein-Garantie, was sie auch für die Herbstferien attraktiv macht. "Die Furcht vor Terroranschlägen spielt keine Rolle mehr", sagt Robin Zimmermann vom größten deutschen Reiseveranstalter Tui. "Auch die wirtschaftliche Flaute macht sich nicht mehr bemerkbar. Die Preise sind in diesem Jahr acht bis zwölf Prozent niedriger als im Vorjahr, in Einzelfällen gibt es bis 32 Prozent Abzug." Neue Kinderfestpreismodelle, auf die zusätzlich Frühbucherrabatt gewährt werde, tue ein übriges. "Wir verzeichnen eine Steigerung der Buchungen gegenüber dem Vorjahr", sagt Zimmermann. Bei Pauschalreisen und Hotelbuchungen, wie etwa der Kinderhotels in Österreich, lassen sich die Vorlieben der Familien recht einfach erkennen. Anders sieht es bei individuell gestalteten Reisen aus. Lieselotte Wegner vom Reisebüro Thomas Cook in Trier sagt: "Beim Ferienhausurlaub ist der Markt durch viele Anbieter nicht so überschaubar. Zielgebiete sind alle Länder, die mit dem eigenen Auto zu erreichen sind. Von hier aus sind es vorwiegend Holland und Belgien, dort gerne die Centerparcs, aber auch Frankreich, Bayern und Österreich." Aus ganz Deutschland werden überdies Skandinavien, Spanien, Italien, Ungarn und Kroatien angesteuert. Im Gegensatz zu den Pauschalreisen gibt es bei Ferienhäusern kaum Letzte-Minute-Angebote, gebucht wird meistens im Januar. Auch in diesem Jahr zeichnet sich eine ungebrochene Lust auf Familienurlaub ab. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer am Urlaubsort beträgt zwei Wochen. Und dafür müssen die Familien oft drei- bis viertausend Euro bezahlen.