Firmen mit Vorbildcharakter

Trier/Saarbrücken · Gesellschaftliches Engagement lohnt sich. Für diese Einstellung wollen Unternehmensinitiativen aus der Region Trier und dem Saarland künftig gemeinsam in der Wirtschaft werben.

Trier/Saarbrücken. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen engagieren sich in vielen Fällen weit über ihre eigentlichen Unternehmensziele hinaus und nehmen sehr häufig gesellschaftliche Verantwortung wahr. Dies gehe in der Diskussion häufig unter, wenn Großkonzerne wegen Manipulationen oder Missmanagement an den Pranger gestellt werden. Diese Auffassung vertrat die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Karrenbauer (CDU) jüngst bei einer Veranstaltung in der Saarbrücker Staatskanzlei, die unter dem Thema stand "Arbeitgebermarke Region - Die Verantwortungspartnerschaft Saarland und Trier".
Gute Beispiele


Als aktuelles Beispiel nannte die saarländische Ministerpräsidentin die Zeitspenden von Unternehmen an ihre Mitarbeiter, damit sie sich in ihrer Arbeitszeit zum Beispiel bei Umweltprojekten engagieren oder die Integration von Flüchtlingen voranbringen können. Die Initiative Region Trier wird geleitet von Manfred Bitter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier. Vorsitzender des Saar-Vereins ist Ralf Zastrau, Vorstandschef des Göttelborner Nanotechnologie-Unternehmens Nanogate. Beide Initiativen sind nun enger zusammengerückt. Sie haben eine Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit unterschrieben.
Die Verantwortungspartner, die sowohl im Saarland als auch im Raum Trier als Vereine organisiert sind, haben sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen für das ehrenamtliche Engagement zu gewinnen, die Aktivitäten zu koordinieren und so auch die Attraktivität der Betriebe für Fachkräfte zu erhöhen - etwa durch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und wenn sich herumspricht, dass viele Firmen über ihren betrieblichen Tellerrand hinausschauen und sich in ihrem Umfeld engagieren, könnte auch die positive Ausstrahlung der Regionen wachsen. Die Saarländer haben sich in den vergangenen Jahren zum Beispiel dafür starkgemacht, schon bei den Kleinen Verständnis für die Technik zu wecken. So bietet der Verein unter anderem Technik-Schnuppertage in Kindergärten an. Die Initiative Region Trier zählt zu ihren Hauptaufgaben, für das betriebliche Gesundheitsmanagement zu werben.
Inzwischen gibt es bundesweit 20 dieser Verantwortungspartnerschaften, die vom Verein Unternehmen für die Region koordiniert werden. Dessen Vorstandschef Dirk Stocksmeier zeichnete 20 Projekte aus, bei denen sich Unternehmen gesellschaftlich engagiert haben. So stellte beispielweise die Saarlouiser Baufirma Bannweg einen Bagger für einen guten Zweck zur Verfügung. Jeder konnte sich gegen Geld seinen Jugendtraum als Baggerfahrer erfüllen. "Das Geld floss in das Projekt Bürger inNot des Landkreises Saarlouis", sagte Geschäftsführer Karlheinz Bannweg.

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