Firmengründung aus der Not

TRIER. Aus der Not heraus entstanden, inzwischen zum Spezialisten für Fax- und Kopiersysteme sowie EDV und Netzwerktechnik geworden: Die Trierer Firma GHS gehört seit zehn Jahren zu den führenden ihrer Branche.

Einen Kundenauftrag kopieren, die Auftragsbestätigung faxen, eine Power-Point-Präsentation ausdrucken und einen Vordruck einscannen: Der Alltag von Behörden, Unternehmen und Büros ist ohne modernste Technik nicht mehr vorstellbar. Rechtzeitig auf diese Entwicklung reagiert hat das Trierer Unternehmen GHS. Es hat sich in zehn Jahren zwischen Daun, Trier und Saarburg zum Spezialisten für Fax- und Kopiersysteme sowie für EDV und Netzwerktechnik gemausert.Werdegang und Partner ausschlaggebend

Dabei ist der Betrieb aus der Not der Firmengründer heraus entstanden. Denn schon 1990 zeichnete sich ab, dass der Arbeitgeber von Eduard Gores, Jörg Horsch und Malte Steffen, die Hoechst AG, ihre Kundendienst-Werkstatt für Fax- und Kopiersysteme in naher Zukunft schließen wird. 1993 wurde die Vermutung dann zur Gewissheit. Doch bis dahin war in Gores der Entschluss gereift, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern das Heft selbst in die Hand zu nehmen und sich selbstständig zu machen. "Mein Werdegang hat mich darin bestärkt. Die Unterstützung meiner Partner war dann ausschlaggebend", sagt Eduard Gores. Immerhin war er 17 Jahre bei seinem alten Arbeitgeber im Betrieb gewesen, hatte Mitarbeiter geführt, die Leitung der Werkstatt inne und Aufträge abgewickelt.Seit zehn Jahren ist die GHS Fax- und Kopiersystem GmbH nun spezialisiert auf Fax- und Kopiersysteme, Drucker, Scanner, aber auch auf digitale Anbindung an Netzwerke und ISDN-Übermittlungstechnik. Als eines der größten der Branche in der Region ist das Unternehmen dabei stetig gewachsen, nicht zuletzt durch den Kauf dreier kleinerer Firmen. "Das ist ein sehr schnellebiges Geschäft, so dass wir vor fünf Jahren auch eine eigene EDV-Abteilung offiziell gegründet haben", sagt Firmen-Mitbegründer Gores. Ein neuer Computer im Büro, ein neues Betriebssystem in der Firma - maßgeschneiderte Lösungen seien das Gebot der Stunde. "Dazu gehören vor allem Systemlösungen, um am Puls der Zeit zu sein." Deshalb setzt GHS im Kopierbereich auf digitale Technik. Neuester Hit sei ein Farb-Kopiergerät, sagt Gores, das inzwischen zum Preis eines Schwarz-Weiß-Kopierers zu haben sei. "Damit kommt Farbe in den Alltag von Büros", ist er sich sicher.Sechs von insgesamt zwölf Beschäftigten, drei Lehrlingen und drei Aushilfen sorgen dafür, dass ein 24-Stunden-Service möglich ist, um alle Geräte in Schuss zu halten. "Wir müssen Service bieten, die Geräte installieren und erklären", sagt Teilhaber Gores. Deshalb stehe nicht die Expansion im Zentrum, sondern die Konzentration auf die Region Trier. Kurze Anfahrtsstrecken und schnelle Reaktion seien wichtiger als der Radius, in dem die Kunden ihren Sitz hätten. 1200 Kunden - vom mittelständischen Unternehmen bis hin zu Behörden und Institutionen - betreut GHS, der Umsatz liegt bei zwei Millionen Euro im Jahr. 3000 Geräte sind derzeit in der Region vermietet, geleast oder verkauft, mit jährlich 200 neuen Stellplätzen gehört das Unternehmen zu den am schnellsten wachsenden der Branche. "Wettbewerb entsteht derzeit wieder durch die gegenseitige Annäherung von Kopiersystemen und EDV. Hier gibt es eine Art Verschmelzung", sagt der gelernte Maschinenbautechniker. Deshalb werde das Unternehmen die EDV- und Netzwerktechnik ausbauen und sich Marktanteile sichern. Helfen sollen nicht zuletzt ein neuer Vertriebsmann und der neue Partner, Vertriebsleiter Georg Mahl, der ab dem Jahreswechsel für Malte Steffen ins GHS-Drei-Gestirn wechselt.

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