Fisch oder Fleisch?

TRIER. (red) Die Unternehmen der Region Trier sind im Durchschnitt mit ihrer Geschäftslage zufrieden, obwohl sich ihre Gewinnsituation gegenüber dem Vorjahr eingetrübt hat. Zu diesen Ergebnissen gelangt die Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) in ihrer aktuellen Konjunkturumfrage.

"Die regionale Wirtschaft befindet sich seit Jahresbeginn in einer Orientierungsphase. Ein Abgleiten in die Rezession erscheint in den nächsten Monaten ebenso unwahrscheinlich wie eine nachhaltige Konjunkturerholung auf breiter Front", sagt IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt. Sowohl in der kurzen, als auch in der mittleren Frist gehen die Firmen davon aus, dass sich ihre Geschäfte weiterhin in den derzeitigen moderaten Wachstumsbahnen entwickeln werden. Noch vor drei Monaten habe die Industrie als konjunkturelles Zugpferd gelten können, jetzt übernehme der Dienstleistungssektor diese Rolle. Auch der regionale Einzelhandel arbeite sich Schritt für Schritt aus seinem branchenspezifischen Konjunkturtal heraus, berichtet die IHK. Das eingetrübte Stimmungsbild im Industriesektor sei auf rückläufige Auftragseingänge insbesondere aus dem Inland zurückzuführen, aber auch die Auftragsdynamik aus dem Ausland habe nachgelassen. Aufgrund der im Durchschnitt aller Branchen leicht positiven Umsatzentwicklung scheine sich die Beschäftigungssituation gegenwärtig zu konsolidieren.Unternehmen noch sehr zurückhaltend

Das unsichere binnen- und weltwirtschaftliche Umfeld führe dazu, so Schmitt, dass die Betriebe bei Investitionsausgaben weiterhin sehr zurückhaltend agierten. Setze sich die schwache Investitionsdynamik fort, stelle dies eine ernst zunehmende Gefahr für Wachstum und Beschäftigung dar, denn die Schaffung neuer Produktionskapazitäten bilde die Basis für mehr Arbeitsplätze. Problematisch sei weiterhin, so die IHK, dass die gegenwärtige moderate Konjunkturerholung die "bottom line" in vielen Unternehmen noch nicht erreicht habe. Verglichen mit dem Vorjahr berichte lediglich ein Viertel der Firmen von höheren Gewinnen, während knapp die Hälfte der Befragten Ertragsrückgänge beklage.

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