Förderer des Unternehmergeistes

TRIER. (len) Seit 40 Jahren besteht der Kreis junger Unternehmer. Mit rund 200 Teilnehmern feierten die Mitglieder das Ereignis in der Katholischen Akademie. Bei ihrer Mitgliederversammlung wählten sie einen neuen Vorstand.

Mit 40 Jahren wird ein Unternehmer erwachsen - zumindest, wenn er Mitglied im Kreis Junger Unternehmer (KJU) ist. Dann nämlich wird aus dem aktiven ein förderndes Mitglied. Selbst vierzig Jahre alt und damit im Sinne seiner Satzung erwachsen geworden ist nun der KJU. Nach vier Jahrzehnten hat sich die Nachwuchsorganisation mit derzeit 238 Mitgliedern als größter Wirtschaftsjuniorenkreis in Rheinland-Pfalz etabliert. Der KJU ist in die Indus-trie- und Handelskammer Trier (IHK) eingebettet und wird finanziell und personell von ihr unterstützt. Mitglied ist der Kreis Junger Unternehmer bei den Wirtschaftsjunioren Deutschlands (WJD), die wiederum Mitglied sind in der internationalen Organisation "Junior Chamber International JCI", über die 400 000 Jungunternehmer aus 104 Nationen organisiert sind. Unter den Mitgliedern des KJU sind sowohl Existenzgründer als auch Firmeninhaber in der zweiten oder dritten Generation. Mit zahlreichen Projekten versucht der KJU, die Jungunternehmer bei ihrer riskoreichen Tätigkeit zu unterstützen. Die verschiedenen Vorhaben ließ IHK-Präsident Wolfgang Natus Revue passieren, etwa den Kontakt zu Wirtschaftsjunioren in Metz, die Zusammenarbeit der Wirtschaftsräume Luxemburg und Trier oder die Vermittlung von jugendlichen Arbeitslosen. Als eine der Hauptaufgaben des Kreises sehen es die Jungunternehmer an, junge Leute für den Schritt in die Selbstständigkeit zu begeistern. "Wir werden weiterhin in Schulen für das Unternehmertum werben", sagte der neu gewählte, 37 Jahre alte Vorsitzende Markus Haag, der die Nachfolge von Ronald Frank antrat. Ebenfalls ein Schwerpunkt der Arbeit bleiben soll die Kommunikation und der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern. "Bewährtes bewahren - Neues wagen" ist das Motto.Unternehmer mit sozialer Verantwortung

Haag will weiter junge Unternehmer als Mitglieder des Arbeitskreises zu werben. "Es ist immer schwerer geworden, Unternehmer für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen", sagte er. Neben dem Vorsitzenden Markus Haag, einer von drei Gesellschaftern des Hochwald Türenwerks in Kell, wurde Thomas Stiren (rdts AG, Trier) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Weiterhin gehören dem Vorstand an: Frank Bettendorf (Bettendorf Lavasteinwerk, Trier), Thomas Simon (IT-Haus, Föhren), Ulrich Zock (Brand Ladenbau, Longuich) und Joachim Immelnkemper (Sektkellerei Bernard-Massard, Trier). Geschäftsführer des KJU ist IHK-Geschäftsführer Lothar Philippi. Mit unternehmerischem Handeln unter ethischen Aspekten beschäftigte sich ein Festvortrag von Bischof Reinhard Marx. Er kritisierte einen ausschließlich auf schnellen Gewinn ausgerichteten Führungsstil und appellierte an die soziale Verantwortung der Firmeninhaber. "Unternehmer müssen ihre Macht einschränken und sich einer Selbstverpflichtung unterwerfen", sagte er. Ohne Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern sei ein Betrieb auf Dauer nicht voranzubringen. Marx: "Ich möchte, dass sie Vertrauenhaben in die soziale Marktwirtschaft."

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