Frauen fahren billiger

TRIER. (wie) Kaum eine Branche ist so undurchsichtig wie die der KFZ-Versicherungen. Unzählige Rabatte, Tarifklassen und Angebote machen das Vergleichen der Anbieter schwer.

Während sie bei privaten Krankenkassen mehr zahlen müssen, kommen Frauen bei Autoversicherungen billiger weg als Männer. Ihr Unfallrisiko ist geringer - das sagen zumindest die Statistiker der Autoversicherer. Kommt es allerdings zu dem von der EU vorgeschlagenen Uni-Sex-Tarifen, mit denen Männer und Frauen für alle Versicherungen die gleichen Prämien zahlen müssen, wäre es mit dem Frauenbonus vorbei. Doch bislang gilt er noch. Genau wie die Versicherer etliche andere Rabatte gewähren. Und genau das macht das Vergleichen der verschiedenen Angebote so schwer. Während früher gerade mal die Tatsache, dass ein Wagen in einer Garage geparkt und wenig im Jahr bewegt wird, zu Beitragsermäßigungen geführt hat, gibt es heutzutage schier unendliche Tarifmerkmale. Kaum eine Versicherungspolice ist so differenziert, aber auch so kompliziert wie die von Autos.Denn nicht nur das Geschlecht spielt eine Rolle, sondern auch der Auto-Typ, der Wohnort und die unfallfreien Jahre. Für all diese Merkmale gibt es eigene Tarifklassen für Haftpflicht, Teil- und Vollkasko. Hintergrund: Jeder Versicherte soll entsprechend seines wahrscheinlichen Schadensrisikos Beitrag zahlen.Dementsprechend werden die Tarif-Unterschiede zwischen den billigsten und teuersten Anbietern auch immer größer. Verbraucherschützer haben Preisspannen von bis zu 700 Euro für einen Beitragszahler in einer Großstadt ausgemacht. Das Sparpotenzial ist groß, doch der Markt ist unüberschaubar, zumal die Versicherer ihre Prämien an immer mehr persönlichen Daten ausrichten: Wer sein Auto selbst finanziert hat, wenig fährt, ein Haus und eine Garage besitzt, nachweislich viel mit der Bahn fährt, bezahlt weniger. Vergleichen lohnt sich. Am besten sollte man das in einem persönlichen Gespräch mit den Versicherungsvertretern tun. Denn Vergleiche per Internet sind zwar bequem, können aber hin und wieder unvollständig sein, sagt der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft. Laut ADAC wechseln die 38 Millionen Autofahrer in Deutschland alle drei Jahre ihre KFZ-Versicherung. Und das nicht nur zum Stichtag, 30. November, zu dem ohne Grundangabe die Versicherung gewechselt werden kann. Auch nach einem Schaden kann die Versicherung gekündigt werden - "aber Vorsicht", rät der ADAC: "Kündigt der Versicherte, wird die restliche Jahresprämie nicht erstattet." Auch wenn der Beitrag steigt, kann gekündigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort