Frisch eingetütet

PRONSFELD. Laktosefrei und ohne Fett: Die Milch-Union Hocheifel (Muh) will ab Oktober mit neuen Produkten den Markt umrühren. Ebenfalls aufgefrischt: die Gestaltung der Muh-Verpackungen und der neue Werbespruch.

"Nichts lieber als Muh" - so lautet der neue Slogan der Eifeler Molkerei. "Besser kann man's gar nicht sagen", findet Geschäftsführer Rainer Sievers. "Denn so werden wir wahrgenommen - bei unseren Handelskunden und bei den Verbrauchern." Den Spruch haben die Pronsfelder Milchmänner und -frauen hausintern entwickelt. Ebenso wie die neuen Verpackungen, die von Grafik-Designerin Desiree Kläsges gestaltet wurden. Dank kreativer Mitarbeiter könne man sich solche Kosten nämlich sparen: "Wir haben dafür keine Agentur", sagt Sievers. "Das machen wir alles selbst, schon seit Jahren." "Zug um Zug", sagt Muh-Pressesprecher Wolfgang Rommel, werde man in den kommenden Wochen die gesamte Palette von Europas größtem H-Milch-Hersteller in die neuen Verpackungen eintüten. Die ersten neuen Produkte im modernen Gewand stellen die Muh-Verantwortlichen diese Woche in Düsseldorf vor: Auf der "Intermopro", der internationalen Fachmesse für Molkereiprodukte. Zum Beispiel die "Fitmilch" mit spärlichen 0,1 Prozent Fett. Die schmeckt offenbar tatsächlich noch wie Milch: "Wir haben sie auf der Messe von vielen Kunden kosten lassen", sagt Rommel. "Und die waren überrascht." Der Geschmack komme unter anderem von zugesetztem Milcheiweiß. Weiterer Vorteil der Fitmilch: der pflanzliche Zusatzstoff "Beneo", der sich positiv auf die Kalziumaufnahme im Körper auswirke und erstmals in einem deutschen Milchprodukt verwendet werde. Den Kalzium-Effekt hat sich die Muh bestätigen lassen: vom Institut für Ernährungswissenschaften an der Universität Jena. Mit der Fitmilch reagieren die Pronsfelder auf aktuelle Entwicklungen: "Wir müssen immer in den Markt hineinhorchen", sagt Rommel. "Wir wollen Leute bedienen, die sich bewusst ernähren. Der Trend geht eben zu weniger Fett und weniger Zucker." Zweites neues Produkt: die laktosefreie Muh-Milch. Damit will die Molkerei auch jene Menschen erreichen, deren Körper nicht in der Lage ist, den Milchzucker in seine Bestandteile aufzuspalten und zu verarbeiten (Laktose-Intoleranz). "Viele unserer Kunden wollten das Produkt haben", berichtet Wolfgang Rommel. "Deshalb haben wir in den letzten Monaten die Entwicklung beschleunigt." Außerdem werden die Eifeler in Kürze auch fettreduzierte Sahneprodukte anbieten. Prognosen wollen sie allerdings keine stellen: "Wir hoffen natürlich, dass unsere neuen Produkte ankommen und wären froh, wenn wir da den Trend getroffen hätten", sagt Rommel. "Aber wir müssen abwarten, wer sie jetzt in seinem Sortiment listet." Ob die Markteinführung erfolgreich verlaufen sei, könne man erst zum Jahreswechsel sagen, bleibt auch Sievers vorsichtig. So viel allerdings scheint bereits jetzt festzustehen: Das Geschäftsergebnis von 2005 kann die "kleine Waldmolkerei" (Sievers) wahrscheinlich übertreffen: "Voriges Jahr hatten wir einen Umsatz von 448 Millionen Euro", sagt der Geschäftsführer. "Für 2006 erwarten wir rund 470 Millionen."

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