Friseure wollen weg vom Billiglohn-Image

Mainz · Mainz (dpa) Die Friseure rechnen angesichts steigender Kosten mit weiter anziehenden Preisen in ihren Salons. "Das, glaube ich, nimmt der Verbraucher mittlerweile auch an", sagte der wiedergewählte Präsident des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Harald Esser, am Montag zum Abschluss der Mitgliederversammlung in Mainz.

Die Branche wolle sich vom Billiglohn-Image entfernen. "Dafür muss man dann auch dementsprechend Geld bezahlen." Als Ursachen für Preissteigerungen nannte er höhere Kosten für Verbrauch und Löhne.
Die Preise bei Friseuren lagen im vergangenen Jahr nach Angaben des Verbands mit 2,3 Prozent im Durchschnitt deutlich über der Inflationsrate. Die Umsätze der fast 81 000 Friseursalons in Deutschland stiegen im Jahr 2016 auf rund 6,6 Milliarden Euro - das entspricht einem Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Friseurverband plant, mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi einen Tarifvertrag für einen brancheneigenen Mindestlohn über der gesetzlichen Untergrenze von 8,84 Euro pro Stunde zu vereinbaren.
Die meisten Friseurbetriebe sind eher klein. Rund 36 000 Salons hatten 2015 laut Zentralverband einen Jahresumsatz zwischen 17 500 und 100 000 Euro netto. 106 Betriebe kamen auf mehr als zwei Millionen Euro netto. Die Zahl der Beschäftigen sank im vergangenen Jahr durchschnittlich um 1,5 Prozent.

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